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Mit Tempo zu Gold? Maria Höfl-Riesch ist die Topfavoriten in der Superkombination.

© AFP

Olympia-Wettkampf des Tages: Superkombination: Viel spricht für Maria Höfl-Riesch

Sie ist Titelverteidigerin und amtierende Weltmeisterin: Doch es gibt noch viele weitere gute Gründe, warum die Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch in der alpinen Superkombination eine Medaille gewinnen sollte.

Maria Höfl-Riesch weiß schon seit längerem, wie sie die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang 2018 erleben wird: Als Touristin oder Fernseh-Expertin, aber auf keinen Fall als Skirennfahrerin. Das wiederum macht ihre Aufgabe bei den aktuellen Spielen nicht leichter, im Gegenteil: Es erhöht den Druck auf den größten Star im deutschen Team. „Die Erwartungshaltung ist natürlich sehr groß“, sagt Maria Höfl-Riesch, „auch die eigene.“

Die Olympischen Spiele von Sotschi sind ihre letzte Chance, ihren zwei Goldmedaillen von Vancouver weitere olympische Wertgegenstände hinzuzufügen. Bereits am Montag in der Superkombination geht sie als Favoritin an den Start, sie ist nicht nur Titelverteidigerin in dieser Disziplin, sondern auch amtierende Weltmeisterin. Doch bei der Abfahrt und vor allem im Slalom (8 und 12 Uhr, live in unserem Olympia-Ticker) kann viel passieren. Einmal eingefädelt, und die große Chance ist vorbei.

Die 29 Jahre alte Maria Höfl-Riesch kann allerdings auf ihre Stärke bei Großereignissen vertrauen. Seit 2009 kehrte sie von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen immer mit einer Medaille zurück. „Maria wird alles rausreißen“, sagt Rosi Mittermaier. Die Olympiasiegerin von 1976, die inzwischen in Garmisch-Partenkirchen wohnt, kennt Maria Höfl-Riesch bereits als Kindergartenfreundin ihres Sohnes Felix Neureuther. „Die Maria ist gerade bei Großereignissen so cool“, findet Rosi Mittermaier, „sie kann sich steigern, wenn es drauf ankommt.“ Das muss sie am Montag auch, im Abschlusstraining lag sie bei der Abfahrt nur auf Rang sechs.

Höfl-Riesch ist bei Großereignissen auf den Punkt topfit

„Es lief jetzt nicht so perfekt im Training“, sagte Maria Höfl-Riesch, „was vielleicht für die Erwartungshaltung, die ja riesig war, gar nicht so schlecht ist.“ Besonders eine Modifizierung vor dem Zielsprung, wo der Kurs geändert wurde, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, passte ihr nicht ins Konzept. „Das ist ein bisschen übertrieben, es war eh nicht schnell“, sagte sie.

Es gibt nicht viele Athleten im alpinen Skiweltcup, die sich zu den Allroundern zählen und sowohl eine Speed-Disziplin wie die Abfahrt als auch eine Technik-Disziplin wie den Slalom perfekt beherrschen. „Es gibt nur fünf, sechs Leute, die um Podestplätze fahren“, sagt Maria Höfl-Riesch. Eine davon, ihre Dauerrivalin Lindsey Vonn, ist in Sotschi nur als Fernsehexpertin am Start. Doch es gibt noch andere.

Bei der Eröffnungsfeier trug Höfl-Riesch die deutsche Fahne

Im letzten Weltcuprennen in der Superkombination in Altenmarkt-Zauchensee siegte überraschend die Kanadierin Marie-Michele Gagnon. Ansonsten zählen aber die Slowenin Tina Maze sowie die Österreicherinnen Anna Fenninger und Nicole Hosp zu den Favoritinnen. Die Superkombination wird im Weltcup nur selten ausgetragen. Seit den Olympischen Spielen von Vancouver gab es in vier Jahren nur neun Rennen. „Es gibt bei Großereignissen dafür genauso eine Goldmedaille wie für alle Disziplinen“, sagt Maria Höfl-Riesch. Für diese Aussage muss sie nur ihre Goldmedaille aus der Abfahrt mit der aus der Superkombination vergleichen: kein Unterschied.

Maria Höfl-Riesch führt in dieser Saison den Gesamtweltcup an, auch ein Ausdruck ihrer breitgestaffelten Fähigkeiten auf den Skiern. In der Abfahrt ist sie gemeinsam mit Lindsey Vonn die einzige Frau, die auf Männerskiern nach unten rauscht. Und weil sie vor dieser Saison etwas ändern wollte, hat sie sich mit dem ehemaligen österreichischen Skirennfahrer Hermann Maier getroffen, der ihr seinen Fitnesstrainer empfohlen hat. Dieser heißt Heini Bergmüller und hat den Spitznamen „Schinderheini“, weil er von seinen Kunden viel verlangt. Doch die Zusammenarbeit hat sich bisher für Maria Höfl-Riesch gelohnt.

Einen Höhepunkt hat die Garmisch-Partenkirchenerin, die mit ihrem Manager und Ehemann Markus Höfl in Kitzbühel wohnt, bei den Olympischen Winterspielen schon hinter sich. Bei der Eröffnungsfeier durfte sie die deutsche Fahne ins Fischt-Olympiastadion tragen. „Größer wird der Druck auf mich deswegen bestimmt nicht“, sagte Maria Höfl-Riesch. Er ist auch so alles andere als gering.

Bald wird sich Maria Höfl-Riesch noch mehr auf ihre Hobbys wie Modepräsentationen und Fotoshootings konzentrieren können. Auf ihre Homepage zeigt sie sich auf hohen Stöckelschuhen und präsentiert ihre eigene Modemarke namens „Maria“. Eine oder mehrere Medaillen in Sotschi dürften sich verkaufsfördernd auswirken, aber das braucht man ihr sicherlich nicht auch noch zu sagen.

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