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Teamwettbewerb: Deutsche Eisschnellläuferinnen im Halbfinale

Anni Friesinger-Postma, Daniela Anschütz-Thoms und Stephanie Beckert greifen beim Eisschnelllauf in der Team-Verfolgung nach einer Olympia-Medaille. Im Vorlauf schalteten sie den Mitfavoriten Niederlande aus und stehen nun im Halbfinale gegen die USA.

Jubelnd riss das Eisschnelllauf-Trio die Arme in die Luft: Die deutschen Damen greifen in der Team-Verfolgung nach einer Olympia-Medaille. Mit einem Superlauf schalteten Anni Friesinger-Postma, Daniela Anschütz-Thoms und Stephanie Beckert im Vorlauf den Mitfavoriten Niederlande in 3:01,95 Minuten aus und stehen nun im Halbfinale gegen die USA. Die Amerikanerinnen kamen in Vancouver völlig überraschend gegen Weltmeister Kanada weiter.

"Jetzt wollen wir den Titel von Turin verteidigen", sagte Bundestrainer Markus Eicher forsch. Doch Anni Friesinger-Postma bremste sogleich: "Das war nur der erste Schritt. Die Amerikanerinnen waren heute so stark, da wollen wir noch nicht von Gold reden." Eicher fielen nach den heftigen Debatten der vergangenen Tage gleich mehrere Steine vom Herzen. "Ich habe ganz schlecht geschlafen, aber jetzt haben wir alles richtig gemacht", sagte der Inzeller. "Das wäre erstmal geschafft", meinte Verbandschef Gerd Heinze, warnte aber vor verfrühter Euphorie: "Jetzt brauchen wir nochmal zwei solche Läufe."

Sensation bei den Herren

Zum Auftakt war das deutsche Trio wegen der bekannten Startprobleme von Langstrecken-Spezialistin Beckert knapp in Rückstand geraten. Doch das Team steigerte sich dank drei souveräner Führungsrunden von Beckert von Runde zu Runde und hatte im Schluss-Gang die Oranjes um 1.500-Meter-Olympiasiegerin Ireen Wüst im Griff. Im Ziel lagen Rivalinnen immerhin 1,43 Sekunden zurück. Eine Schrecksekunde gab es jedoch in der vorletzten Runde, als Beckert von Anschütz ihren Namen rufen hörte und dachte, sie solle Tempo wegnehmen. "Ich habe nur geschrien: 'Steffi mach los', aber glücklicherweise war dies das einzige Missverständnis", berichtete Daniela Anschütz-Thoms.

Eine Sensation gab es im Halbfinale der Herren, wo die US-Eisschnelläufer den Top-Favoriten Niederlande aus dem Rennen um Gold in der Team-Konkurrenz ausschalteten. Im Finale kommt es damit zum überraschenden Duell der Kanadier gegen ihre nordamerikanischen Nachbarn. Für Oranje-Superstar Sven Kramer war es die nächste deprimierende Pleite nach seinem verpassten Olympia-Gold über 10.000 Meter wegen eines falschen Bahnwechsels. Die Deutschen hatten die Qualifikation verfehlt. (dpa)

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