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© AFP

Tennis: Dubai muss ausgeschlossen werden

Diskriminierung in neuer Qualität. Stefan Hermanns über das Startverbot für die Israelin Shahar Peer beim Tennisturnier in Dubai.

Shahar Peer hat vermutlich großes Glück gehabt. Wer weiß schon, was passiert wäre, wenn sie, wie geplant, beim Tennisturnier in Dubai an den Start gegangen wäre? Israelische Staatsbürger wie Frau Peer sind im arabischen Raum, ganz besonders seit dem jüngsten Gaza-Krieg, überhaupt nicht mehr wohlgelitten. Vermutlich hätte ihr Erscheinen in Dubai öffentlichen Aufruhr ausgelöst. Dank der Fürsorge der Vereinigten Arabischen Emirate aber ist ihr das noch einmal erspart geblieben. Zum Glück hat sie gar kein Visum für die Einreise bekommen.

So ungefähr lautet die offizielle Erklärung, warum Shahar Peer nicht in Dubai spielen darf. In Wirklichkeit handelt es sich um eine neue Qualität in der Diskriminierung israelischer Sportler durch die arabische Welt. Wenn ein iranischer Judoka bei Olympischen Spielen nicht gegen seinen israelischen Konkurrenten antreten will (oder darf), schädigt er zunächst einmal sich selbst – im aktuellen Fall aber wird Shahar Peer daran gehindert, ihrem Beruf nachzugehen.

Die WTA, die Vereinigung der Tennisspielerinnen, hat dem Veranstalter des Turniers in Dubai Sanktionen angedroht. Wenn sie ihre Rolle als Vertreterin aller Spielerinnen wirklich ernst nimmt, kann es nur eine Reaktion geben: In Zukunft wird in Dubai eben kein WTA-Turnier mehr stattfinden. Über die Teilnahme an einem Tennisturnier (wie an jeder anderen Sportveranstaltung) entscheidet allein die sportliche Qualifikation – Nationalität, Hautfarbe, Religion spielen keine Rolle. Das ist das Wesen des Sports: dass sich jeder mit jedem messen kann und muss. Auch mit Israelis.

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