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Tennis: Kerber verpasst Finale in Stuttgart

Angelique Kerber war nah dran. Fast hätte sie in Stuttgart um den Titel gespielt. Doch noch war Maria Scharapowa zu stark. Zufrieden sein kann die deutsche Nummer eins dennoch. Sie präsentierte sich in Stuttgart als gereifte Tennis-Persönlichkeit.

Der Traum vom Heimsieg in Stuttgart erfüllte sich für Angelique Kerber zwar nicht, trotzdem geht die Kielerin als eine der großen Gewinnerinnen aus den Stuttgarter Tennis-Tagen hervor. Denn auch ohne den Titel beim Porsche Tennis Grand Prix hat die 25-Jährige bewiesen, dass ihre Erfolge im vergangenen Jahr keine Eintagsfliege waren. „Ich sehe, dass ich dran bin an denen da oben.

Das gibt mir viel Zuversicht“, sagte Kerber am Samstag nach ihrer unglücklichen 3:6, 6:2, 5:7-Niederlage im Halbfinale gegen Titelverteidigerin Maria Scharapowa. „Ich nehme das Positive aus der Woche mit. Es kommen große und wichtige Turniere.“ Bei den Events der Masters-Serie in Madrid und Rom will sich die deutsche Nummer eins nun weiter an die Spitzenspielerinnen der Tour herantasten, die Konkurrenz von unten fürchtet sie nicht. „Ich schaue nicht nach hinten. Ich bin oben angekommen und gucke weiter nach vorne. Ich habe die Top Fünf im Blick“, sagte die Nummer sechs der Welt selbstbewusst.

Die Weltranglisten-Zweite Scharapowa hatte die Kielerin bereits am Rande einer Niederlage. Als es in der Endphase des dritten Satz aber um Alles ging, zeigte sich eben doch noch der Unterschied zwischen Kerber und den absoluten Topspielerinnen. Während die Schleswig-Holsteinerin etwas verzagte, spielte Scharapowa einfach unbekümmert weiter und machte acht Punkte in Serie. „Sie hat schon unendlich viele solcher Situationen gehabt. Ich lerne dazu“, sagte Kerber. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber das Jahr ist noch lang.“ Die 4400 Zuschauer in der ausverkauften Porsche-Arena verabschiedeten Kerber mit Ovationen, Lob und Anerkennung gab es auch von Scharapowa und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. „Sie hat mir alles abverlangt und ein tolles Match gespielt“, sagte die Russin. „Angelique kann dennoch sehr, sehr viel Positives aus dieser Woche mitnehmen. Sie hat dem Erwartungsdruck getrotzt“, lobte Rittner im SWR.

In der Tat hatte man den Eindruck, dass Kerber mit der neuen Erwartungshaltung rund um ihre Person nun besser zurechtkommt. Zu Beginn des Jahres bei den Australian Open in Melbourne fühlte sich die Norddeutsche noch sichtlich unwohl in ihrer Rolle als Top-Ten-Spielerin, die vielen Presse- und Sponsorentermine waren noch nicht so ihre Sache. In Stuttgart meisterte Kerber das Gezerre um ihre Position nun bereits wie ein Profi - und genoss das gestiegene Interesse an ihrer Person sogar ein wenig. „Es macht auch Spaß.“ (dpa)

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