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Tennis: Venus Williams gewinnt Wimbledon

Die frühere Tennis-Weltranglisten-Erste Venus Williams hat zum dritten Mal nach 2000 und 2001 in Wimbledon triumphiert. Die 25-Jährige gewann im amerikanischen Finale 4:6, 7:6, 9:7 gegen Lindsay Davenport, die aktuelle Nummer eins der Welt.

London (02.07.2005, 19:07 Uhr) - Mit ihrem dritten Wimbledon-Titel und einer fantastischen kämpferischen Leistung hat sich Venus Williams triumphal in der Tennis-Weltspitze zurückgemeldet. Nach zuletzt fünf Niederlagen in Grand-Slam-Endspielen gewann die einstige Nummer eins am Samstag das amerikanische Finale mit 6:4, 6:7 (4:7), 9:7 gegen Lindsay Davenport, die ihren zweiten Titel nach 1999 verschenkte.

Die aktuelle Weltranglisten-Erste vergab im dritten Satz sogar einen Matchball, verpasste damit die Revanche für die Endspiel-Niederlage vor fünf Jahren und wartet weiter auf ihren ersten Grand-Slam-Titel seit den Australian Open 2000. Davenport hatte in diesem Januar das Endspiel in Australien gegen Serena Williams verloren. Venus Williams holte dagegen ihren fünften Grand-Slam-Titel, den ersten seit Wimbledon 2001, und dankte ihrer Schwester Serena, der sie 2002 und 2003 an gleicher Stelle unterlegen war. «Ich danke Gott, ich danke Serena und meiner Familie dafür, dass sie mich die ganze Zeit unterstützt hat», meinte die emotional völlig aufgewühlte Siegerin unmittelbar nach der Partie.

Im Herren-Endspiel stehen sich an diesem Sonntag wie im Vorjahr Titelverteidiger Roger Federer aus der Schweiz und der Amerikaner Andy Roddick gegenüber. Der US-Open-Sieger von 2003 gewann die Fortsetzung der am Freitag wegen Regens im ersten Satz abgebrochenen Partie gegen den Schweden Thomas Johansson 6:7 (6:8), 6:2, 7:6 (12:10), 7:6 (7:5). Gegen Federer hat Roddick zuletzt aber vier Mal nacheinander verloren und nur einen von neun Vergleichen gewonnen.

Anna-Lena Grönefeld und Martina Navratilova verpassten dagegen das Finale im Damen-Doppel. Die Nordhornerin und das 48 Jahre alte Tennis-Idol verloren 4:6, 4:6 gegen Swetlana Kusnezowa aus Russland und die Französin Amélie Mauresmo. Navratilova muss nun hoffen, ihren angestrebten 21. Wimbledon-Titel im Mixed zu holen.

Venus Williams konnte zunächst nicht an die bestechende Form anknüpfen, mit der sie im Halbfinale Titelverteidigerin Maria Scharapowa aus Russland gestürzt hatte. Die auf Platz 16 der Weltrangliste abgerutschte 25-Jährige steigerte sich im zweiten Satz, vergab bei einer 5:4-Führung aber ihren ersten Satzball. Nur wenig später verpasste Davenport beim 6:5 die Möglichkeit, das Match mit eigenem Service zu beenden und wurde dafür im Tiebreak bestraft.

Im dritten Satz vergab sie bei eigenem Aufschlag zwei Chancen zur 5:2-Führung und ließ sich danach am Rücken behandeln. Dennoch schenkte ihr Venus Williams wenig später mit einem Doppelfehler einen Matchball, wehrte ihn aber mit einer mutigen Rückhand ab und zeigte ihr bestes Tennis stets, wenn sie in Bedrängnis war.

Die Partie wurde nun immer spannender und auch spielerisch hochklassig. Mit dem Break zum 8:7 ging Williams erstmals in Führung und verwandelte nach 2:45 Stunden ihren zweiten Matchball. Nach dem längsten Entscheidungssatz in einem Damen-Endspiel seit 1949 durfte sich Venus Williams zudem über ein Preisgeld von umgerechnet 900.000 Euro freuen.

Den ersten Titel des diesjährigen Wimbledon-Turniers holten im Herren-Doppel überraschend der Australier Stephen Huss und der Südafrikaner Wesley Moodie. Das ungesetzte Duo gewann im Finale 7:6 (7:4), 6:3, 6:7 (2:7), 6:3 gegen die amerikanischen Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan. (Von Robert Semmler, dpa)

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