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Christian Träsch

© ddp

TESTSPIEL IM TRAININGSLAGER: Der nächste Mittelfeldspieler droht auszufallen

Der Stuttgarter Christian Träsch verletzt sich beim 4:0 im Testspiel gegen den FC Südtirol und könnte die WM verpassen

Eppan - Die schlimme Nachricht erreichte Bundestrainer Joachim Löw am späten Pfingstmontag, als es in Südtirol schon lange dunkel war. Die Uhr stand auf 22.37 Uhr, da machte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Diagnose per SMS publik: Christian Träsch, 22 Jahre alt, hat sich am frühen Abend beim Testspiel gegen den FC Südtirol schwer verletzt. Der Mittelfeldspieler erlitt bei dem Freundschaftsspiel im Trainingslager einen Kapselriss im rechten oberen Sprunggelenk. Er wird voraussichtlich zwei Wochen lang nicht trainieren können, damit droht auch er für die Fußball-WM in Südafrika auszufallen. Das ist das Ergebnis einer Kernspin-Untersuchung, die bis in die späten Abendstunden in einem Bozener Krankenhaus durchgeführt wurde. Über den weiteren Behandlungsverlauf will Löw in Abstimmung mit den Ärzten am heutigen Dienstag entscheiden.

Träsch war am sonnigen Nachmittag beim kurzfristig angesetzten Testspiel gegen den italienischen Drittligisten FC Südtirol aufgelaufen. Es war ein schöner, warmer Nachmittag, sogar die Fans durften erstmals die deutsche Mannschaft sehen. Nach knapp zehn Minuten jedoch verstummten die mehr als 400 Zuschauer: Träsch war auf der linken Seite einem Ball hintergesprintet und wollte kurz vor dem Zaun an der Seitenlinie abstoppen. Dabei knickte er ohne gegnerische Einwirkung mit dem rechten Knöchel um, sackte zusammen und landete in der Absperrung. Sofort eilten die Ärzte des DFB zu ihm, verbanden das Gelenk und schleppten ihn zum Auto, mit dem er schließlich ins Krankenhaus gefahren wurde.

Sein drohender Ausfall ist heikel, denn Christian Träsch gilt hinter Sami Khedira als Alternative für die zentrale defensive Position im Mittelfeld der Nationalelf. Zuvor waren bereits Kapitän Michael Ballack (Bänderrisse im Fuß) und der Leverkusener Simon Rolfes (Knorpelschaden im Knie) verletzt ausgefallen. Träsch hatte während der Saison Thomas Hitzlsperger im Stuttgarter Mittelfeld verdrängt und konnte auch in den vergangenen Tagen beim Training mit dem DFB-Team überzeugen. Sollte er tatsächlich ausfallen, hat Joachim Löw kaum noch Alternativen im zentralen Mittelfeld im Kader.

Angesichts der Verletzung geriet der 4:0-Sieg im 60-minütigen Testspiel gegen den italienischen Drittliga-Aufsteiger zur Nebensache. Löw setzte alle 19 derzeit verfügbaren Spieler ein, die Tore erzielten in der zweiten Hälfte Piotr Trochowski, Mesut Özil und Cacau. Dazu kam ein Eigentor der Südtiroler. AG

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