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Sport: Teure Blamage

Borussia Dortmund verspielt durch ein 1:1 gegen Energie Cottbus die direkte Qualifikation für die Champions League

Dortmund (Tsp). Größer hätte die Enttäuschung am späten Sonnabendnachmittag im Westfalenstadion bei den Fans von Borussia Dortmund wohl nicht sein können. Auf den Tribünen wurde es mit dem Schlusspfiff ungewohnt unruhig. Denn nach der letzten Saisonpartie, gegen Energie Cottbus, war amtlich, dass der Meister aus dem Jahr 2002 die Spielzeit nur auf dem dritten Platz beenden konnte. Dortmund hatte im letzten Moment die direkte Qualifikation zur Champions League verpasst. Die Westfalen beschlossen eine enttäuschende Spielzeit mit einem blamablen 1:1 (1:0) gegen den Absteiger aus der Lausitz. Die BorussiaFans quittierten die indiskutable Leistung der Borussen mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Matthias Sammer hatte Verständnis für den Frust der Fans. „Wir sind sehr enttäuscht, es tut mir Leid für die Leute“, sagte der Dortmunder Trainer. „In der ersten Halbzeit haben wir gut nach vorne gespielt, aber versäumt, eine sichere Führung herauszuspielen. In der zweiten Halbzeit waren wir zu passiv.“

Tomas Rosicky hatte in der 25. Minute zum 1:0 für Dortmund getroffen, für den Ausgleich hatte Timo Rost in der 74. Minute gesorgt. Vor 68 000 Zuschauern im Westfalenstadion hätten die Borussen zur Halbzeit den deutlichsten Sieg der laufenden Spielzeit perfekt machen können, Torchancen boten sich der Mannschaft von Trainer Matthias Sammer in Serie. Lars Ricken und zweimal Jan Koller scheiterten aber an dem starken Cottbuser Torhüter Gunnar Berntsen, bevor Rosicky aus kurzer Distanz zum 1:0 traf. Pech hatte der tschechische Nationalspieler in der 35. Minute, als er mit einem Kopfball aus drei Metern nur die Latte traf, ebenso erging es seinem brasilianischen Teamkollegen Ewerthon, der mit einem Schuss aus rund elf Metern acht Minuten später den Ball ebenfalls an die Torlatte bugsierte.

Die Mannschaft von Energie Cottbus versuchte, sich so gut wie möglich aus der Affäre zu ziehen, konnte jedoch lange nicht in aussichtsreicher Position im Dortmunder Strafraum auftauchen. Roman Weidenfeller im Dortmunder Tor verlebte in der ersten Halbzeit einen ruhigen Nachmittag. Vermutlich war es gar zu ruhig am Arbeitsplatz von Weidenfeller. Denn nach der Pause kam Borussia Dortmund aus dem Rhythmus und eröffnete mit Fehlern den Gästen einige vielversprechende Angriffe. Timo Rost verhalf den Cottbusern in ihrem vorerst letzten Spiel in der Bundesliga dann verdient mit seinem Tor zum 1:1 zu einem kleinen Erfolgserlebnis. Es war natürlich ein Punktgewinn, der für Cottbus nur noch statistischen Wert hatte. „Wir sind glücklich über das 1:1 und auch die Art und Weise, wie sich die Mannschaft zum Abschied aus der Liga präsentiert hat“, sagte Energie-Trainer Eduard Geyer.

Für Dortmund hingegen war das Unentschieden bitter: Nun ist der VfB Stuttgart direkt für die finanziell lukrative Champions League qualifiziert. Borussia Dortmund muss sich dagegen durch die Qualifikationsrunde der Champions League plagen. Mit der traurigen Gewissheit, dass schon ein Patzer dort die Teilnahme am Uefa-Cup bedeuten und damit teuer werden kann.

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