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Tim Ohlbrecht: Die Wahnsinns-Karriere

Tim Ohlbrecht spricht über den Sprung in die NBA und die Duelle mit Dirk Nowitzki.

Von Katrin Schulze

Wirklich registriert hat Tim Ohlbrecht immer noch nicht, was da in dieser Woche mit ihm geschehen ist. „Es ist wie ein Traum. Manchmal denke ich immer noch: Das kann doch nicht wahr sein“, sagt er am Freitag. Ist es aber. Ohlbrecht hat sich tatsächlich in die nordamerikanische Profiliga NBA gespielt – erst als achter deutscher Basketballer überhaupt. Am Montag unterschrieb er einen Vertrag bei den Houston Rockets und verwirklichte sich damit seinen Lebenstraum. „Man schaut sich die NBA im Fernsehen an, man spielt die NBA auf der Playstation. Dass ich jetzt selbst in der NBA spiele, ist Wahnsinn“, sagt er.

Wahnsinn: Das ist das häufigste Wort, das der 24-Jährige benutzt, wenn er über seinen Aufstieg redet. Wahnsinnstag Wahnsinnnserfolg. Einfach Wahnsinn. Und irgendwie ist Ohlbrechts Karriere ja auch tatsächlich ein bisschen wahnsinnig gelaufen. Im November verließ er Deutschland in Richtung USA, um sich über die untere D-League, genauer gesagt bei den Rio Grande Valley Vipers hochzukämpfen. Nicht wenige rieten ihm damals ab, manche belächelten ihn auch einfach nur. Inzwischen kann sich Ohlbrecht denken warum: „Das hat noch keiner so gemacht. Man muss sich in der D-League ein bisschen durch den Dreck wühlen.“ Aber er sei dennoch froh die Entscheidung so getroffen zu haben.

Seit fünf Tagen trainiert er nun schon mit den großen Rockets, dem Partnerklub von Ohlbrechts D-League-Mannschaft – und genießt die vielen Annehmlichkeit der glamourösen NBA. Von einem „Rundum-Paket“ spricht der Nationalspieler. Einen eigenen Flieger habe sein Team; nicht mal die Tasche müsse man selbst tragen. Aber auch sportlich läuft im Moment prima mit Houston, liegt die Mannschaft doch auf einem Platz, der in die Play-offs führt. Am Sonntag und am kommenden Mittwoch treffen die Rockets auf die Dallas Mavericks mit dem anderen und (noch) wesentlich populäreren Deutschen in der NBA, Dirk Nowitzki.

Klar, welche Fragen das provoziert. Doch Tim Ohlbrecht lässt sich nicht locken. Es sei zwar eine Ehre mit Dirk in einem Satz genannt zu werden, aber es gebe nur zwei Dinge, die beide verbindet: „Wir sind beide deutsch und beide groß.“ Vom Spielertyp jedoch sind sie verschieden. Ohlbrecht ist niemand, der für viele Punkte da ist. Er nennt sich einen „Wühler, einen Rebounder“. Und im Moment wäre er schon froh „über jede Minute, die ich spielen könnte.“ Damit er seinen Sprung bald auch richtig realisiert.

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