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Tischtennis-Ass Timo Boll hochkonzentriert beim Aufschlag.

© dpa

Tischtennis: Boll-Team rauscht mit 3:0 ins Viertelfinale

Freie Fahrt für Timo Boll und seine Kollegen. Auch der EM-Dritte Portugal konnte Deutschlands Tischtennis-Herren nicht stoppen. Die Damen verloren erstmals 0:3 gegen Japan. Trotz der Pleite stehen sie im Achtelfinale.

Der Timo-Boll-Express rauscht ohne Zwischenhalt ins Viertelfinale. Das deutsche Europameister-Team gewann am Dienstagabend mit 3:0 gegen den EM-Dritten Portugal auch das vierte Vorrundenmatch bei der Tischtennis-WM in Dortmund im Eiltempo und steht dank der Schützenhilfe von Singapur vorzeitig in der K.o.-Runde der acht besten Teams am Freitag. „Ein Durchmarsch ist mir recht“, sagte Europameister Boll.

Der Ausnahmespieler wurde erstmals während des Turniers ernsthaft geprüft. Gegen Joao Monteiro verlor Boll seinen ersten Satz, geriet aber nicht ernsthaft ins Wanken. „Ich musste mich strecken, wir haben uns aber alle wacker geschlagen. Wir haben noch Luft nach oben, die brauchen wir auch“, sagte Boll. Die Restzweifel am Gruppensieg des WM-Zweiten von 2010 beseitigte Singapurs 3:2-Erfolg gegen Serbien.

Das letzte Gruppenmatch von Deutschland gegen die Serben ist an diesem Mittwoch (16 Uhr) ohne Bedeutung.

Die Siegesserie des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) riss dennoch am dritten WM-Tag. Das 0:3 der Damen gegen Japan war kurz und schmerzhaft. „Ich glaube, Japan war zwei Nummern zu groß. Wir haben ziemlich schlecht ausgesehen“, gab die EM-Zweite Irene Ivancan (Berlin) zu. Ein Satzgewinn durch Kristin Silbereisen (Kroppach) war die magere Ausbeute in dem Duell der zuvor unbesiegten Teams. „Das stecken wir weg. Die Spielerinnen sind Profis, ich auch“, sagte Bundestrainerin Jie Schöpp.

Während Japan als Gruppensieger das Ticket für das Viertelfinale vorzeitig buchte, muss der WM-Dritte von 2010 nun den Umweg über das Achtelfinale am Donnerstag (17 Uhr) nehmen. Trotz der ersten Turnier-Niederlage haben die deutsche Meisterin Jiaduo Wu (Kroppach) und ihre Kolleginnen zumindest den zweiten Platz in der Gruppe C sicher. Daran würde auch eine Niederlage im letzten Vorrundenmatch gegen Serbien nichts ändern. Die DTTB-Herren zeigten in der Neuauflage des hochklassigen EM-Halbfinales von 2011 gegen Portugal eine fabelhafte Leistung. Rund 2500 Besucher, darunter BVB-Profi Sven Bender und sein Bruder Lars (Bayer Leverkusen), feierten auch Dimitrij Ovtcharov. Der Hamelner, der für Orenburg in Russland spielt, stellte im ersten Einzel mit seinem Vier-Satz-Sieg gegen Marcos Freitas die Weichen auf Sieg. „Das gibt viel Selbstvertrauen“, sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Danach machten der WM-Dritte Boll und der deutsche Meister Bastian Steger (Saarbrücken) gegen Enio Mendes den vierten 3:0-Sieg in der Westfalenhalle perfekt. Im Gegensatz zum hart erkämpften 3:1 bei der EM im Vorjahr in Danzig fehlte bei den Portugiesen in Tiago Apollonia allerdings der beste Spieler wegen einer Verletzung.

Ähnlich souverän wie die DTTB-Asse spielen bisher nur die Chinesen. Dem Rekordweltmeister gelang mit dem 3:0 gegen den fünfmaligen Titelträger Schweden eine späte Revanche. Bei der WM 1989 in Dortmund hatten die Chinesen das Finale 0:5 gegen die Skandinavier verloren. Damals wie heute war Schwedens Legende Jörgen Persson (45) dabei. Diesmal „klaute“ der Altmeister den Chinesen einen Satz. (dpa)

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