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Tischtennis: Die Haare sind sauber

Tischtennisspieler Owtscharow legt ein Indiz gegen den Dopingverdacht vor. In einer Haaranalyse konnten keine Spuren von Clenbuterol nachgewiesen werden. Auf das Mittel war Owtscharow zuvor positiv getestet worden.

Der Dopingvorwurf gegen Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Owtscharow hat sich offenbar nicht erhärtet. Eine Haaranalyse wies nach Angaben seines Rechtsanwalts Michael Lehner keine Spuren von Clenbuterol nach. Die muskelbildende und fettverbrennende Substanz war zuvor in einer Urinprobe Owtscharows aufgetaucht. Der Mannschafts-Europameister erklärte das mit einer kontaminierten Fleischmahlzeit während eines Aufenthalts in China im August.

„Die Haaranalyse stützt unsere Hypothese vom kontaminierten Fleisch“, sagte Lehner. Die Analyse habe bei Owtscharows Haarlänge verlässliche Aussagen bis zum vergangenen April oder Mai machen können. Die Faustregel bei einem solchen Test lautet: pro Zentimeter Haar einen Monat. „Bei minimalen Mengen an Clenbuterol schlagen die Messverfahren bei der Haaranalyse nicht an. Auch bei der Dopingprobe war nur eine geringe Menge nachgewiesen worden“, sagte Lehner.

Am Montag hatte beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) in Frankfurt am Main eine mehrstündige Anhörung stattgefunden. „Es gibt aber noch Gesprächsbedarf“, sagte Thomas Weikert, der Präsident des DTTB. Welche Fragen ungeklärt seien, dazu wollte sich Weikert nicht äußern. Er kündigte eine „zeitnahe“ Entscheidung an, „im Sinne des Athleten kann das nicht erst in drei Wochen sein, aber wir wollen sicher sein, dass wir keine halbgare Entscheidung treffen.“ Anwalt Lehner sagte: „Es steht für mich außer Frage, dass er freigesprochen wird.“

Am letzten Oktoberwochenende findet in Magdeburg der World Cup statt. Owtscharow könnte nur mitspielen, wenn der DTTB seine Suspendierung aufhebt und das Verfahren einstellt. Dann hätten aber noch der internationale Verband sowie die Nationale und die Welt-Anti-Doping-Agentur ein Einspruchsrecht. Eröffnet der DTTB dagegen ein Verfahren vor seinem Verbandsgericht, bliebe die Suspendierung bestehen, Owtscharow müsste sich dann wohl noch einige Wochen gedulden.

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