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Er kann auch böse gucken. Herthas Co-Trainer Rainer Widmayer sah sich am Mittwoch zu einer kleinen Wutrede genötigt.

© imago/Metodi Popow

Hertha BSC Berlin: Tolga Cigerci ist krank, Rainer Widmayer böse

Herthas Co-Trainer Rainer Widmayer muss im Training einmal richtig laut werden, Mittelfeldspieler Tolga Cigerci droht gegen Darmstadt 98 auszufallen.

Normalerweise sind die Rollen innerhalb eines Trainerteams klar verteilt. Der Cheftrainer ist die unantastbare Autoritätsperson, während sein Assistent sich auch mal auf die Seite der Spieler schlagen darf. Bei Hertha BSC sind Pal Dardai und Rainer Widmayer am Mittwochvormittag aus den traditionellen Rollen ausgebrochen.

Dardai, der Chef, stand schweigend im Mittelkreis, während sein leitender Mitarbeiter Widmayer seine Stimme erhob und überraschend laut wurde. „Irgendwann reicht es!“, schimpfte Widmayer. „Wir haben noch eine Woche mit drei wichtigen Spielen.“ In der Bundesliga geht es am Samstag zum SV Darmstadt 98, ehe zum Hinrundenabschluss Mainz 05 ins Olympiastadion kommt. Und dazwischen treten die Berliner im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg an.

Spektakulär klingt anders, dafür bieten die Gegner auf dem Papier alle Chancen, die erfolgreiche Vorrunde noch einmal zu veredeln. Rainer Widmayer aber hatte den Eindruck, dass die Spieler nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache waren. Herthas Co-Trainer hatte schon während der gesamten Trainingseinheit gewisse Nachlässigkeiten ausgemacht. Bei der Simulation des Umschaltspiels platzte ihm dann der Kragen. Vier Angreifer sahen sich zwei Verteidigern gegenüber, binnen zehn Sekunden sollten sie den Angriff erfolgreich abschließen. Im ersten Durchgang mit insgesamt acht Versuchen schafften sie das exakt null Mal. Im zweiten Durchgang ein Mal und im dritten schließlich zwei Mal. Mit viel gutem Willen konnte man zumindest eine Steigerung erkennen.

„Schlecht war das nicht“, sagte Dardai später mit einer gewissen Altersmilde über die Vormittagseinheit. „Aber regelmäßig kann man so nicht trainieren.“ Vor allem nicht vor einem Spiel gegen den Aufsteiger Darmstadt, in dem laut Dardai „Einstellung und mentale Stärke“ gefragt sein werden. „Da muss man noch mal beißen“, sagte der Ungar.

Ob Mittelfeldspieler Tolga Cigerci am Samstagnachmittag am Böllenfalltor zu den Beißern gehören wird, ist mehr als fraglich. Er durfte am Mittwoch wegen Fieber nicht am Training teilnehmen. Seine Blutwerte deuteten laut Dardai auf eine Entzündung hin. Dafür war Mitchell Weiser wieder dabei, den Herthas Trainer am Tag zuvor vom Training mit dem Ball ausgeschlossen hatte, um ihn nach seiner Verletzungspause nicht zu überfordern.

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