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Sport: Tomczyk kriegt Sieg geschenkt

Kritik an Audi wegen Stallorder bei DTM-Rennen

Zandvoort - Der Sieg des Audi-Piloten Martin Tomczyk beim Rennen in Zandvoort (Niederlande) hat im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) eine Kontroverse provoziert. Denn wenige Meter vor dem Ziel ließ ihn sein Markenkollege Alexandre Prémat nach einer Stallorder noch vorbeiziehen. Der Franzose hatte Tomczyk erst in der 32. von 38 Runden überholt und fuhr seinem ersten Sieg entgegen. Auch hinter Tomczyk und Prémat wurde die Reihenfolge von den Audi-Chefs bestimmt: Der Gesamtführende Mattias Ekström aus Schweden durfte kurz vor dem Ziel Timo Scheider überholen und den dritten Podestplatz einnehmen. Bei der Siegerehrung mussten sich die Audi-Piloten Pfiffe anhören.

„Das ist nicht die Art, wie Mercedes Motorsport machen will“, kritisierte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, den weniger die erste Niederlage nach fünf Siegen ärgerte. Nicht nur die Stallorder, auch die in seinen Augen oft überharte Gangart der Audi-Piloten brachte ihn in Rage: „Das war ja nicht das erste Mal.“ Auch Bruno Spengler, als Fünfter bester Mercedes- Fahrer, war kaum zu bremsen. „Wenn ich Audi-Fahrer wäre, wäre ich nicht stolz auf den Sieg. Das war Scheiße heute.“

Bei Audi war sich niemand einer Schuld bewusst. „Großen Dank an Audi, ans Team und an Alexandre. So soll Teamwork sein“, sagte Tomczyk ohne jeden Anflug eines schlechten Gewissens. Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich meinte zum Auftreten seiner Fahrer: „In einigen Fällen war es hart, aber immer fair.“ Nur Scheider war alles andere als glücklich darüber, dass er seine erste Podestplatzierung kampflos abgeben musste: „Ich bekomme von Audi meine Gage. Wir sind Teamsportler, nicht nur Einzelsportler“, stellte er fest. dpa

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