zum Hauptinhalt
Torsten Frings soll mit Darmstadt die Klasse halten.

© dpa

SV Darmstadt 98: Torsten Frings: Ein Kämpfer für den Abstiegskampf

Als Trainer von Darmstadt 98 braucht der frühere Nationalspieler wieder seine Kämpferqualitäten. Die Aufgabe könnte gut zu ihm passen.

Torsten Frings ist berühmt geworden durch ein Spiel, das er gar nicht bestritten hat. Das war 2006 bei der WM in Deutschland. Nach dem Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Elfmeterschießen über Argentinien kam es im Mittelkreis des Olympiastadions zu tumultartigen Szenen. Mitten im Handgemenge war eine Rechte des Bremer Profis Frings, der hinterher für das anstehende WM-Halbfinale gegen Italien gesperrt wurde. Wenige Minuten vor dem Italien-Spiel in Dortmund richtete Torsten Frings ganz im Stile des damaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann ein paar Worte an die Mannschaft: „Wir gehen jetzt raus und hau’n die Scheiße weg!“

Nun, es kam anders, Italien gewann, aber der mähnige Mann aus Würselen war über Nacht bekannter, als ihn seine 79 Einsätze für Deutschland machen sollten. Gut zehn Jahr später schaut der fußballinteressierte Teil des Landes wieder auf ihn. Der inzwischen 40-Jährige feiert am Samstag sein Debüt als Bundesligatrainer. Mit Darmstadt 98 empfängt er die Borussia aus Mönchengladbach, die in Dieter Hecking ebenfalls einen neuen Trainer hat. Aber Frings ist Neuling, hinter ihm liegen gerade mal zwei Assistenzjahre in Bremen.

Es ist ein schwerer Kampf, den Frings angenommen hat beim abstiegsbedrohten Klub aus Südhessen. Aber er passt zu ihm und seiner Mentalität. Ein Kämpfer war er schon als Spieler – und ein Moserkopf. Frings sprach oft wunde Punkte offen an, mit seiner körperlichen Spielweise konnte er aber auch Widerstände überspielen und seine Mitspieler mitreißen. Das muss er jetzt alles in die Waagschale werfen und auf Glück hoffen. Denn er muss jetzt eine stark verunsicherte, weil abgeschlagene Mannschaft führen. Nur zwei Siege, acht Punkte, elf Tore schaffte Darmstadt bis zur Winterpause. Noch nie hat ein Team mit diesen Ausgangswerten am Ende die Klasse halten können.

Frings hat in den zurückliegenden drei Wochen seiner Mannschaft Optimismus geimpft und dabei eine Wandlung durchgemacht. Weg vom Böse-Onkel-Spieler hin zum Gute-Laune-Trainer. Insofern ist Frings eine der spannendsten Personalien der Rückrunde.

Einen Stimmungswandel im Team soll er schon hinbekommen haben, heißt es im Umfeld des Tabellenletzten. Frings selbst sagt: „Wir fühlen uns wie eine kleine Gruppe Ausgeschlossener. Denn wir sind die Einzigen, die noch an uns glauben. Das schweißt zusammen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false