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Sport: Tour de France: Das alte Leid: In 45 von 96 Proben Dopingmittel gefunden

In fast der Hälfte aller Urinproben bei der diesjährigen Tour de France sind Doping-Mittel gefunden worden. Das teilte der französische "Ausschuss zum Kampf gegen Doping" (CPLD) mit.

In fast der Hälfte aller Urinproben bei der diesjährigen Tour de France sind Doping-Mittel gefunden worden. Das teilte der französische "Ausschuss zum Kampf gegen Doping" (CPLD) mit. "Das zuständige Labor hat uns mitgeteilt, dass 45 Prozent der 96 Urinproben aufputschende Mittel enthielten", erklärte CPLD-Präsident Michel Boyon. Es stehe aber noch nicht fest, ob es sich bei den Medikamenten um zugelassene, legal verordnete Präparate oder illegale Doping-Mittel handelt. Die 96 Kontrollen sind bei 71 Fahrern ausgeführt worden. Bei jeder Etappe habe es vier Kontrollen gegeben. Zum Test wurden der Etappensieger, der Träger des Gelben Trikots sowie zwei ausgeloste Fahrer gebeten. Zudem wurden bei der 16. und 20. Etappe zwölf spontane Kontrollen vorgenommen.

Boyon sagte, in 28 Fällen habe man das Mittel Corticosteroid festgestellt, das gegen Müdigkeit und Schmerzen wirkt und in einen gewissen euphorischen Zustand versetzt. In weiteren zehn Fällen seien die Wirkstoffe Salbutamol oder Terbutaline gefunden worden - Mittel, die die Atmung stärken und den Stoffwechsel aufbauen. In fünf Fällen sei eine Kombination von Corticosteroiden und Salbutamol festgestellt worden. Sechs weitere Fälle konnten nach den Informationen noch nicht exakt bestimmt werden.

Die Nachricht des CPLD kam überraschend, weil der Welt-Radsportverband UCI noch vor kurzem mitgeteilt hatte, die Doping-Proben bei der diesjährigen Tour de France seien fast durchweg ohne auffällige Werte ausgefallen. Es habe nur in einigen Fällen den Nachweis von Substanzen gegeben, die zur medizinischen Betreuung von erkrankten Fahrern benutzt wurden.

Die eingefrorenen Urinproben, die für den Nachweis des Blutmittels Erythropoietin (Epo) herangezogen werden sollen, konnten noch nicht getestet werden. Die UCI wartet auf die definitive Freigabe des neuen Tests durch das Internationale Olympische Komitee (IOC), das nach der Unbedenklichkeits-Erklärung für die in Frankreich und Australien entwickelten Epo-Tests durch ein Experten-Gremium noch auf Grünes Licht von juristischer Seite wartet.

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