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Sport: Träume mit Bedacht

Die Füchse Berlin sind dem Achtelfinale der Champions League nahe – doch die Handballer denken schon an die Zukunft.

Berlin – Bob Hanning schwankte zwischen Stolz, Erleichterung und Frohsinn. „Das war einer der wichtigsten Erfolge für die Füchse in den zurückliegenden sechs Jahren des Neuanfangs“, sagte der Geschäftsführer der Füchse Berlin nach dem 31:28-Erfolg in der Champions League gegen Medwedi Tschechow. Wegen der positiven Wahrnehmung, wie er befand, denn mit einer Niederlage hätten die Füchse nicht nur das Verpassen des Achtelfinals verkraften müssen.

„Verlierst du das, läuft auch die restliche Saison ganz anders“, sagte Hanning. Dass die Füchse nun bei ihrem Debüt in der Champions League beste Chancen auf den Einzug in die K.-o.-Runde haben, noch dazu in der schwersten Vorrundengruppe, lässt ihn auch ein wenig träumen. „Vielleicht haben wir dann ja auch mal ein wenig Losglück, wir wären ja mal dran“, sinniert er und denkt dabei an den übermächtigen THW Kiel, gegen den die Füchse im DHB-Pokal ausgeschieden sind. Einen finanziellen Aspekt gibt es ebenfalls als Ansporn: Das Achtelfinale wird nicht nur wie bereits die erste Gruppenphase mit 15 000 Euro honoriert, sonders es gibt zudem auch Spielprämien (15 000 Euro für einen Sieg und 7500 Euro für ein Unentschieden). Diese Summen wären wichtig für die in jeder Saison um eine schwarze Null im Etat kämpfenden Füchse.

Doch durch sind die Füchse weder in der Champions League und schon gar nicht in der Bundesliga. Bevor sie am Sonntag um 15.45 Uhr beim Tabellenführer Atletico Madrid antreten, erwarten sie bereits am Mittwoch um 19.30 Uhr in der Schmeling-Halle den wiedererstarkten SC Magdeburg. Nach der 23:24-Niederlage in Hamburg haben die Füchse vor dem Meister HSV nur noch einen Punkt Vorsprung. Gegen den Tabellensechsten Magdeburg kann man sich nicht noch eine weitere Niederlage leisten. Zwar geben die Füchse offiziell Platz fünf als Saison-Minimalziel aus, aber das hieße für sie auch, die Champions League zu verpassen. Um dort auch nächste Saison zu spielen, müssten die Füchse in der Bundesliga mindestens Vierter werden. Und für Spiele auf höchstem internationalen Niveau haben sie gerade erst mit Linkshänder Konstantin Igropulo einen weiteren Star vom FC Barcelona verpflichtet.

„Wenn ich jetzt Trainer wäre, würde ich in Madrid mehr oder weniger ein Freundschaftsspiel austragen, das heißt, die angeschlagenen und verletzten Spieler schonen“, sagt Bob Hanning angesichts der noch folgenden schweren Aufgaben. Er gibt aber auch zu: „Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob Dagur Sigurdsson so auch denkt.“ Wer den erfolgshungrigen Trainer kennt, der weiß, dass er sich garantiert nicht auf das letzte Gruppenspiel in der Champions League am 25. Februar (14.30 Uhr in der Schmeling-Halle) gegen die noch punktlosen Dänen von Bjerringbro-Silkeborg verlassen wird.

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