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Sport: Trainer in Not

Holger Fach und Kurt Jara kämpfen heute um ihren Job – gegeneinander

Mönchengladbach Am Sonntagnachmittag wird es vermutlich eine Premiere in der Bundesligageschichte von Borussia Mönchengladbach geben. 36-Mal hat der Klub seit 1965 im heimischen Stadion gegen den 1. FC Kaiserslautern gespielt, und bei keiner dieser Begegnungen ist der Bökelberg mit seinen 34 500 Plätzen ausverkauft gewesen. Jetzt sind die Gladbacher in ihr neues Stadion umgezogen, haben eine Zuschauerkapazität von knapp 53 000, und doch wird von den Sitzen heute (17.30 Uhr) wahrscheinlich kein einziger frei bleiben.

Die anhaltende Euphorie des Mönchengladbacher Publikums ist insofern verwunderlich, als die Mannschaft auch in diesem Jahr kaum besser dasteht als in der jüngeren Vergangenheit. Nach sieben Spieltagen hat Borussia Mönchengladbach nur sechs Punkte; vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt fünf. Die Bilanz soll sich jedoch schnellstens verbessern. „Holger Fach wackelt nicht“, hat Präsident Rolf Königs in dieser Woche in einem Interview mit dem „Kicker“ gesagt. „Es gibt auch kein Ultimatum.“ Inoffiziell erwartet die Vereinsführung aber zwei Siege aus den beiden aufeinander folgenden Heimspielen gegen Kaiserslautern und Hannover.

Immerhin stellt sich die Situation für Fach damit noch ein bisschen angenehmer dar als für den Kaiserslauterer Trainer Kurt Jara. Seine Mannschaft liegt einen Platz hinter den Gladbachern, und vor allem die Heimniederlage gegen Hertha BSC (0:2) hat ernste Zweifel geweckt, ob der Klub gut genug ist für die Bundesliga. „Wenn man jetzt in Depressionen verfällt, wäre das der schlimmste Fehler“, sagt Jara, der bei einer Niederlage in Mönchengladbach nach nicht einmal neun Monaten seinen Job verlieren könnte.

Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Schalke hat sich Jara mit den eigenen Fans angelegt, und nach der Niederlage gegen Hertha weigerte er sich, die vom Vorstandsvorsitzenden René Jäggi verfügte harte Linie zu fahren. Das hat seine Situation in Kaiserslautern nicht unbedingt verbessert. Trotzdem hat Jäggi in dieser Woche über Jara gesagt: „Ich bin überzeugt, dass er den Laden in den Griff bekommt. Seine Arbeit ist hervorragend, es gibt keinen Grund zu zweifeln.“

Immerhin kann Jara in Mönchengladbach wieder auf zwei Spieler setzen, die lange verletzt waren. Ioannis Amanatidis soll das dürftige Angriffsspiel des FCK beleben, Ciriaco Sforza das Mittelfeld besser sortieren. Ob beide von Beginn an spielen, ist jedoch fraglich. Kurt Jara sagt: „Man darf jetzt nicht erwarten, dass Ioannis Amanatidis und Ciriaco Sforza die Spiele alleine gewinnen.“ Tsp

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