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Kein Einkaufswagen. Eroll Zejnullahu bollert in Richtung Rückrunde.

© Imago/Matthias Koch

Trainingsauftakt beim 1. FC Union Berlin: Neustart ohne Neuverpflichtungen

Auch der längste Urlaub hat einmal ein Ende. Als letzter Zweitligist ist am Montag der 1. FC Union in die Rückrundenvorbereitung gestartet - und das komplett ohne externe Neuzugänge.

Eroll Zejnullahu hatte den größten Ballast. Dennoch erreichte der 20-jährige Mittelfeldspieler am Montagvormittag um 10.28 Uhr als erster Fußballer das Trainingsgelände des Zweitligisten 1. FC Union. Zügig lenkte das Offensivtalent den Getränkewagen in die Platzmitte. Es schien so, als ob Zejnullahu nach 24 Tagen Urlaub endlich loslegen wollte. Länger dauerte bei keinem anderen Zweitligakonkurrenten der Urlaub. Die Köpenicker stiegen gestern als letztes Team in die Vorbereitung auf die Rückrunde ein.

Nach und nach trafen noch 22 weitere Unioner bei Nieselregen ein, lediglich Verteidiger Christopher Trimmel muss wegen einer Angina voraussichtlich noch bis Donnerstag passen. Externe Neuverpflichtungen konnten die Trainingszuschauer nicht ausmachen. Es ist gut möglich, dass Union noch bis zum Abschluss der Transferperiode Ende Januar pokern wird. Gesucht wird nach wie vor ein linker Außenverteidiger als Backup für Michael Parensen. Nach dem Abgang von Martin Dausch zum MSV Duisburg geht der Blick von Trainer Norbert Düwel auch in Richtung Außenbahn im Mittelfeld. Dass der oder die Neuzugänge bereits vom 19. bis 26. Januar mit ins Trainingslager nach Südspanien reisen, ist fraglich. „Wir halten die Augen offen. Dass ein neuer Spieler mit ins Trainingslager fährt, wäre ideal. Wir haben einige Akteure auf dem Zettel“, sagt Düwel. „Es gibt manchmal Dinge, die sich kurzfristig ergeben. Wenn man zuschlagen muss, werden wir zuschlagen, egal auf welcher Position.“

Einige neue Fußballer beziehungsweise Rückkehrer aus dem eigenen Kader waren dennoch bereits am Montag zu beobachten, auch durch die vom Sturm mächtig zerzausten Sichtblenden des Trainingsgeländes hindurch. Zu den Talenten gehörten Torhüter Steve Kroll, Verteidiger Oliver Oschkenat sowie die Mittelfeldspieler Leonard Koch und Adrian Billhardt. Alle vier hoffen darauf, langfristig Teil des von Düwel praktizierten Verjüngungsprozesses zu werden.

Einige junge Talente hoffen einen Platz im Profi-Team

Dass dies nicht einfach ist, zeigen die Wege von Kroll und Koch. Beide trainierten auch schon in der Sommervorbereitung unter Düwel. Doch im Herbst wurden sie in die Regionalligaelf zurückgestuft. Vor allem der 17-jährige Kroll gilt als großes Talent. Vor einem Jahr fuhr er unter Uwe Neuhaus bereits mit den Profis ins Trainingslager in Spanien. Vor einigen Monaten fiel Kroll bei Düwel aber in Ungnade, was eine zwischenzeitliche Degradierung zur Folge hatte. „Wir haben ein paar Dinge besprochen, und jetzt ist Steve wieder bei uns“, sagt Düwel. Koch und der wie Kroll noch für die A-Jugend spielberechtigte Billhardt können sich bis zum Ende der Wintervorbereitung beweisen. „Dann schauen wir, wie die Entwicklung ist“, meint Düwel.

Oschkenat bezeichnet Düwel sogar als verkappten Neuzugang, weil der Abwehrmann nach überstandenem Kreuzbandriss am Montag erstmals seit Monaten wieder voll mit der Mannschaft trainierte. „Er ist jetzt arbeitsfähig, aber bei Weitem noch nicht bei 100 Prozent“, erklärt Düwel. „Von daher müssen wir ihn langsam und dosiert heranführen. Grundsätzlich ist er wie ein Neuzugang.“

Es bleibt abzuwarten, wer von den jungen Akteuren sich dauerhaft im Profikader festspielen kann. Selbst bei den etwas älteren Eigengewächsen Björn Jopek, Steven Skrzybski und Zejnullahu ist dieser Vorgang ja noch nicht abgeschlossen. Egal, ob jung oder alt, Ziel des 1. FC Union in dieser Serie bleibt der Klassenerhalt. „Wenn wir den geschafft haben, machen wir uns Gedanken über andere Dinge“, sagt Düwel.

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