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Keine neuen Spieler: Real-Trainer Zidane muss mit dem aktuellen Kader Vorlieb nehmen.

© AFP

Transferverbot gegen Atletico und Real Madrid: Mehr Drohung als Strafe

Die Fifa bestraft Atletico und Real Madrid mit einem Transferverbot. Diese Maßnahme wirkt auf den ersten Blick konsequent, verkommt am Ende aber nur zu einer Drohgebärde. Ein Kommentar.

Man könnte denken, die Fifa meint es Ernst. In den kommenden zwei Transferperioden dürfen Real und Atletico Madrid keine neuen Spieler verpflichten. Der Weltverband reagiert damit auf die Regelverstöße bei der Klubs bei der Verpflichtung minderjähriger Spieler. Es sind die gleichen Unregelmäßigkeiten, für die der FC Barcelona vor knapp drei Jahren belangt werden sollte.

Die Strafe wirkt auf den ersten Blick konsequent, verkommt am Ende aber nur zu einer Drohgebärde. Barcelona hatte gezeigt, wie die Sanktion erfolgreich ad absurdum zu führen ist. Der Klub erstritt sich erst vor dem internationalen Sportgerichtshof Cas ein Zeitfenster und nahm in dieser Zeit gleich sieben neue Spieler unter Vertrag. Später kaufte er weiter munter ein, meldete die Neuen aber nicht beim Verband an. Für Barcelona zu spielen ist so lukrativ, dass Alex Vidal und Arda Turan kein Problem damit hatten, ein halbes Jahr lang nur trainieren und nicht spielen zu können. Das Gleiche könnte auch im Fall von Real Madrid passieren. Ähnlich sieht es im Fall von Atletico aus, das schon mal vorsorgte und in den zurückliegenden Tagen zwei Spieler mit hervorragender Perspektive einkaufte. Auf neue Impulse kann Atletico im Sommer trotzdem hoffen, wenn die ausgeliehenen Talente zurückkehren.

Bleibt die Frage, warum die Fifa erneut eine Strafe ausspricht, die in der Vergangenheit schon nicht wirkte. Auch der Zeitpunkt der Verkündung ist fragwürdig. Die aktuelle Transferperiode läuft noch gut zwei Wochen, genügend Zeit also für Real und Atletico, nach Verstärkungen Ausschau zu halten. Deutlich mehr Sinn hätte es gemacht, bis Februar zu warten, wenn den Vereinen die Hände gebunden sind. Dann hätte die Fifa tatsächlich Ernst gemacht. Zumindest ein bisschen.

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