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Damals Partner, heute Gegner. Dieter Hoeneß (l.) und Lucien Favre. Foto: dpa

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Sport: Tristes Wiedersehen

Mit Hertha waren Lucien Favre und Dieter Hoeneß auf Titelkurs, jetzt treffen sie sich im Abstiegskampf

Wolfsburg - Wolfsburg unter Druck, Mönchengladbach im Aufwind – im Bundesliga-Existenzkampf könnte Dieter Hoeneß erneut von Lucien Favre ausgebremst werden. 20 Monate nachdem Hoeneß als Hertha-Manager auch über seinen damaligen Trainer Favre gestolpert war, treffen die beiden wieder aufeinander. Es geht um den Verbleib in der Fußball-Bundesliga. „Beide Teams brauchen angesichts ihres Tabellenstandes Punkte“, sagte VfL-Manager Hoeneß zu der „ungeheuer wichtigen Partie“.

Wird Borussias Trainer Favre wieder Hoeneß’ Stolperstein? Bleibt Wolfsburg gegen den Tabellenletzten auch im siebten Heimspiel hintereinander ohne Sieg, könnte sich der VfL bereits am Samstag auf dem Relegationsplatz wiederfinden. „Ein spezielles Spiel, ein besonderes Spiel“, urteilte Favre über das Duell mit seinem einstigen vereinsinternen Widersacher Hoeneß.

„Wir werden uns auf jeden Fall die Hand geben“, sagte Favre, der sonst nicht mehr über das Kompetenzgerangel in Berlin sprechen wollte. Vor anderthalb Jahren waren beide noch mit Hertha in Richtung Titel marschiert, ehe ein interner Machtkampf Hoeneß’ Ära in Berlin nach 13 Jahren beendete. Narben sollen keine geblieben sein. „Unser Verhältnis ist wieder in Ordnung. Wir haben den Ärger ausgeräumt“, sagte Hoeneß, der Favre nach wie vor für einen erstklassigen Trainer hält: „Er ist von seinem taktischen Verständnis her einer der besten Trainer, die ich kennengelernt habe.“ Dennoch konnte Favre nach Hoeneß’ Demission Herthas Niedergang nicht verhindern und wurde vor anderthalb Jahren entlassen.

Am Niederrhein soll er nun zum Retter werden. Durch den 2:1-Sieg bei seiner Premiere als Borussentrainer gegen Schalke 04 entfachte Favre bereits Aufbruchstimmung. „Wenn wir dort gewinnen, sind wir wieder richtig dran, damit könnten wir unseren Heimerfolg vergolden“, sagte Mittelfeldspieler Patrick Herrmann. In Wolfsburg hingegen geht nach vier Niederlagen hintereinander die Angst um. Interimstrainer Pierre Littbarski versucht, die verunsicherten Profis stark zu reden. „Ich habe bislang noch niemanden gesehen, der zittert oder über den Ball stolpert“, sagte Littbarski, der seine Spieler mit von Christoph Daum abgeschauten Motivationsmaßnahmen heiß machen will. „Was ich da gelernt habe, packe ich jetzt aus.“

Littbarski sieht sich trotz der durch Favre ausgelösten Aufbruchstimmung in Gladbach in der Favoritenrolle: „Wir spielen gegen eine Mannschaft, die wir schlagen müssen und schlagen können.“ Auch der nach seiner Gelb-Sperre zurückkehrende Simon Kjaer hat wenig Respekt: „Wir sind auf jeder einzelnen Position besser besetzt als sie.“ Doch der VfL muss erneut auf Torhüter Diego Benaglio (Rücken) verzichten. Auch Grafite (Erkältung) und Josué (Oberschenkel) fallen aus. Bei den Gladbachern fehlt der an Grippe erkrankte Karim Matmour. dpa

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