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Sport: Tumor im Kopf

Schwerer Schock für Eishockey-Torwart Müller

Mannheim - Zunächst waren da nur vermeintlich harmlose Schwindelgefühle. Es folgte eine Routineuntersuchung. Dabei erfuhr Eishockey-Nationaltorhüter Robert Müller die schlimmste Nachricht seines noch jungen Lebens: In seinem Kopf sitzt ein bösartiger Tumor. Ein schwerer Schock für den 26-Jährigen, seine Familie, seinen Klub Adler Mannheim und ganz Eishockey-Deutschland.

Es lief eigentlich alles perfekt für Robert Müller nach seiner Rückkehr zu den Mannheimer Adlern: Mit seiner Frau Jenny und seinem Kind fühlte er sich in der Kurpfalz schnell wieder heimisch, auch auf der sportlichen Seite hatte der Nationaltorhüter (112 Einsätze) keinen Grund zur Klage: Aufstieg mit der DEB-Auswahl bei der B-Weltmeisterschaft in Amiens, bei den Adlern die respektierte Nummer eins. Alles bestens also – bis zum nächsten Länderspieleinsatz im Rahmen des Deutschland-Cups.

Unvermutet traten bei Müller während des Trainings in Hannover Schwindelgefühle auf. Nach seiner sofortigen Abreise ließ er sich in der Heidelberger Kopfklinik untersuchen, rätselte selbst über seine Probleme. Vielleicht eine verschleppte Grippe oder ein gestauchter Nacken, vermutete der Goalie. Ein paar Tage später kam die niederschmetternde Diagnose: ein Tumor im Kopf, sofortige Operation unumgänglich.

Zunächst versuchten die Mannheimer Adler, die Privatsphäre von Müller und seiner Familie zu schützen und hielten alle Informationen über seinen Gesundheitszustand zurück. Doch bald wurde auf verschlungenen Wegen seine schwere Krankheit öffentlich. Nun haben Müller und sein Klub die Fakten offiziell bekannt gegeben. Auch die Klub-Verantwortlichen sind tief betroffen, Manager Marcus Kuhl standen nicht nur einmal die Tränen im Gesicht. „Das ist tragisch und belastet uns alle sehr“, sagt Kuhl. Die Adler sicherten ihrem Spieler alle Hilfe zu, die benötigt wird, um die nächsten schweren Wochen zu überstehen.

Robert Müller muss sich nun einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen, um das restliche bösartige Gewebe, das bei der Operation nicht entfernt werden konnte, zu bekämpfen und unschädlich zu machen. Am Dienstag besuchte er sein Team nur kurz in der Kabine. An Leistungssport ist in dieser Saison nicht mehr zu denken.

Stefan Skolik

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