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Turn-WM: Pech beim Russisch Roulette: Turner Fahrig verpasst Bronze

Medaille verpasst, aber vom Champion geadelt und die Bilanz gerettet: Matthias Fahrig ist bei den Turn-Weltmeisterschaften in London erstmals aus dem langen Schatten von Fabian Hambüchen getreten.

London - Medaille verpasst, aber vom Champion geadelt und die Bilanz gerettet: Matthias Fahrig ist bei den Turn-Weltmeisterschaften in London erstmals aus dem langen Schatten von Fabian Hambüchen getreten. In den Finals begeisterte er die 10 000 Fans. Am Boden belegte er Platz sechs, beim Sprung, seine besondere Stärke, kam er auf Platz vier. Dass die deutsche Riege aber erstmals seit 2005 bei einer WM ohne Medaille heimkehrt, konnte Fahrig nicht verhindern. Beim Sprung, den er zuvor als „Russisch Roulette“ bezeichnet hatte, verpasste er am Sonntag mit 15,875 Punkten nur ganz knapp die Bronzemedaille.

„Ganz zufrieden bin ich mit meinem ersten Sprung nicht – wer nimmt nicht gern die Medaille mit? Aber insgesamt habe ich mir alle Ziele erfüllt. Jetzt geht es richtig los: Bei Olympia gibt es nicht die Plätze vier und sechs“, sagte der 23-jährige Hallenser. Als „kleines Geheimnis“ seiner Explosivität nannte Fahrig die Wirkung von Kaffee. „Sieben bis acht Tassen täglich brauche ich als Minimum. Damit kann ich die Ruhephasen im Training gut überspielen“, sagte er.

Gold beim Sprung gewann der Rumäne Marian Dragulescu mit exzellenten 16,575 Punkten. Er hatte bereits am Boden triumphiert. „Er ist ein Tier“, sagte Fahrig anerkennend. „Matthias hat voll überzeugt“, sagte Rainer Brechtken, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes.

Nicht immer hatte Fahrig so viel Anerkennung gefunden. Er galt früher als undiszipliniert, zog gern mal nachts um die Häuser, handelte sich Abmahnungen ein und flog vor der Weltmeisterschaft 2007 in Stuttgart aus der Mannschaft. In London gehörte die Bühne nun als Frontmann allein ihm. dpa

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