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Fast verfangen. Überraschend knapp setzten sich Brink (im Bild) und Reckermann im erstem EM-Spiel in Berlin durch.

© dpa

Turnierauftakt: Beachvolleyball soll Schub durch EM in Berlin bekommen

Mehr Sponsoren, mehr Beachtung, größere Turniere: Beachvolleyball soll auf ein höheres Niveau gehievt werden. Zentrum des neuen Aufschwungs soll Berlin werden, wo an der Arena am Ostbahnhof derzeit die EM ausgespielt wird.

Berlin - Julius Brink kann sehr drastisch werden. Er hat eine hohe Grundaggressivität, die hilft auf dem Spielfeld. Aber wenn sich Brink nicht auf dem Sand abreagiert hat, macht er es eben nach dem Match. „Das war ein unterirdisches Spiel. Das war viel zu weit unter unseren Minimalleistungen“, tobte er gestern. Die Minimalleistungen von Julius Brink und Jonas Reckermann sind eigentlich ziemlich hoch, immerhin sind sie Weltmeister im Beachvolleyball. Aber gestern sah es aus, als würden sie dieses Jahr nicht mal Europameister.

In ihrem ersten Vorrundenspiel der EM in Berlin gewannen sie vor der Arena am Ostbahnhof nur mit größter Mühe 2:1 (19:21, 21:14, 16:14) gegen die Türken Selcuk Sekerci und Volkan Göktepe. Am Abend kam es dann sogar noch schlimmer für das deutsche Duo: Brink und Reckermann unterlagen den Schweizern Sascha Heyer/Patrick Heuscher 1:2 (21:17, 15:21, 10:15). Auch David Klemperer und Eric Koreng hatten wenig Spaß. Die Olympia-Fünften verloren 1:2 (27:25, 18:21, 9:15) gegen die Österreicher Clemens Doppler und Matthias Mellitzer. Bei den Frauen zogen immerhin vier deutsche Teams ins Achtelfinale ein, darunter das deutsche Top-Duo Sara Goller/Laura Ludwig (beide Hertha BSC).O2 WORLD]

Wenigstens das hat also geklappt. Werner von Moltke, der Chef des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV), kann zufrieden sein. Goller/Ludwig gehören zum Kern seiner Strategie. Dazu gehören allerdings auch die im Moment glanzlosen Weltmeister sowie Klemperer/Koreng. Denn von Moltke will das deutsche Beachvolleyball auf ein höheres Niveau hieven. In jeder Hinsicht: mehr Sponsoren, mehr Beachtung, größere Turniere, das ganze Programm. Zentrum des neuen Aufschwungs soll Berlin werden, schon wegen des Platzes, den es gibt. Beim Turnier in Gstaad begrenzen Berge das Spielareal, in Klagenfurt hemmt ein See die geografische Expansion, aber „vor der Arena ist noch viel Platz“.

Das Problem ist nur, dass es der x-te Versuch ist, Beachvolleyball populärer zu machen. Günter Krivec, der Präsident des Moerser SC, sagt nur: „Das hören wir doch seit vielen Jahren.“ RTL hat vor einigen Jahren vergeblich versucht, Beachvolleyball im Programm zu etablieren.

Immerhin, durch den WM-Titel von Brink/Reckermann ist die Aufmerksamkeit enorm gestiegen, das ist eine Basis. Der Masterplan für Berlin ist freilich in Gefahr, wenn die Weltmeister aus Deutschland nicht ins Finale kommen sollten. Dafür müssen sich Brink und Reckermann heute ab 10 Uhr allerdings deutlich steigern./O2 WORLD] Frank Bachner

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