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Sport: Üben in Oschersleben

DTM-Pilot Paffett kämpft um einen Formel-1-Job

103 000 Zuschauer am vergangenen Wochenende am Nürburgring, und auch in Oschersleben erwartet das Deutsche Touren Masters (DTM) an diesem Wochenende einen Rekordbesuch. Was der Formel 1 im Moment immer weniger gelingt, das schafft die beste und populärste Tourenwagen-Serie: Sie zieht die Massen an. Stars und Sterne gibt es auch, allen voran Gary Paffett, den Briten im Mercedes. Auf ihn ist auch die Formel 1 schon aufmerksam geworden.

In der Meisterschaft liegt der 23-Jährige im Moment nur auf Platz drei, aber das hat Gründe: Beim Rennen auf dem Lausitzring war Paffett der Sieg aberkannt worden, weil bei der Nachkontrolle zu wenig Sprit im Tank war. Bei der Zieldurchfahrt hatte die Menge noch gestimmt, nach der Auslaufrunde nicht mehr. Das ist aber reglementswidrig. „Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern", sagt Paffett, der ohne dieses Missgeschick mit dem Schweden Mattias Ekström (Audi) an der Spitze läge. „Aber ich habe von den letzten sieben Rennen auf der Straße fünf gewonnen. Wenn das so weitergeht, dann habe ich durchaus noch Chancen auf den Titel“, sagt Paffett. Vor dem Gastspiel in Oschersleben liegt der Brite bei noch vier ausstehenden Rennen zwölf Punkte hinter Ekström.

Noch hat der Tourenwagen Priorität, aber längst spekuliert Paffett mit einem Engagement in der Formel 1. Peter Sauber interessiert sich sehr für ihn, als Ersatz für den zu Renault abwandernden Italiener Giancarlo Fisichella. „Wir sind dabei, auf jeden Fall mal einen Test noch für dieses Jahr zu vereinbaren“, sagt Paffett. An den Gerüchten, er werde bereits in den nächsten Wochen bei einem Grand Prix in einen Sauber steigen, sei zwar nichts dran. Aber nach dem DTM-Finale im Oktober in Hockenheim finden in der Formel 1 noch zwei Grand Prix statt, in Japan und Brasilien. Da könne man ja über einen Einsatz im dritten Auto von Sauber noch mal reden, deutet Paffett an.

So neu wäre ein Formel-1-Wagen für ihn nicht. Vor zwei Jahren testete er bereits bei McLaren. „Damals hat es mit der Formel-1-Karriere nicht geklappt, weil alles schief ging: Eddie Jordan versprach mir für 2003 einen Platz in seinem Team, darauf habe ich den Testjob bei McLaren abgesagt, dann klappte das bei Jordan nicht.“ Auf einmal stand Paffett ohne einen Job da. Der Brite erinnert sich: „Die Leute von Mercedes haben mich damals gerettet und mir den DTM-Job gegeben. „Deswegen halte ich es nur für fair, dass ich jetzt auch alle Formel-1-Pläne genau mit ihnen abspreche und koordiniere.“

Zutrauen würde er sich schon, bei Sauber eine gute Rolle zu spielen. „Durch die Tests bei McLaren habe ich ein wenig technische Erfahrung“, sagt Paffett. Er fühlt sich gut vorbereitet. „Auch wenn diese Autos keine Formel-Autos sind – die DTM ist eine absolute High-Tech-Serie, deshalb ist vieles mit der Formel 1 vergleichbar.“

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