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Uefa-Cup-Quali: Der HSV spielt 0:0 - ohne van der Vaart

Der Holländer fehlt im Uefa-Cup in Budapest, soll aber weiter beim HSV bleiben.

Budapest - Es zählt zu Eigenschaften eines Fußballspiels, dass die spannendsten Momente sich in der Regel nach dem Anpfiff ereignen. Gestern in Budapest, vor dem Hinspiel der Uefa-Cup-Qualifikation zwischen Honved und dem Hamburger SV, war das anders. Die spannendste Frage wurde bereits knapp eine Stunde, bevor der Ball ins Rollen geriet, geklärt. Spielt er? Oder spielt er nicht? Rafael van der Vaart, Spielmacher des Hamburger SV, spielte nicht. Die Mannschaftsärzte des Fußball-Bundesligisten hatten den Mittelfeldspieler untersucht und Verspannungen im Rücken diagnostiziert, unter denen der Holländer bereits am Tag zuvor gelitten hatte. Auch ohne van der Vaart hat sich der HSV eine gute Ausgangsposition für den Einzug in die Hauptrunde des Uefa-Cups geschaffen. Dank einem 0:0 haben die Hamburger für das Rückspiel in zwei Wochen beste Chancen aufs Weiterkommen.

Ob Kapitän Rafael van der Vaart, der am liebsten sofort zum FC Valencia wechseln will, dann wieder mitspielen wird, scheint zumindest fraglich zu sein. Zwar betonte Sportchef Dietmar Beiersdorfer vor dem Spiel nochmals, dass der Niederländer unverkäuflich sei. Doch das Fehlen van der Vaarts nährt die Spekulationen um einen vorzeitigen Wechsel des Mittelfeldspielers nach Spanien. Hätte van der Vaart für den HSV im Europapokal gespielt, dürfte er nach einem Wechsel zumindest in diesem Jahr nicht mehr für seinen neuen Arbeitgeber international eingesetzt werden.

„Wir verkaufen ihn nicht, Rafael wird sich damit abfinden müssen“, sagte Beiersdorfer, der bis zum Ende der Wechselfrist in zwei Wochen hart bleiben will. Wie wichtig der Regisseur für den HSV ist, zeigte die Partie vor nur 7000 Zuschauern im Ferenc-Szusza-Stadion. Erschreckend harmlos und ideenlos traten die Hamburger auf, die auch noch auf Colin Benjamin verzichten mussten. Der 29-Jährige aus Namibia leidet an einer Knochenabsplitterung im rechten Knie. Überdies musste Trainer Huub Stevens seinen niederländischen Landsmann Joris Mathijsen ersetzen, der wegen der Geburt seines Sohnes daheim geblieben war.

Fehlpässe, wenig Bewegung im Spiel und keine Ideen im Mittelfeld prägten das schwache Auftreten der Hamburger. Gegen die teilweise in kompletter Mannschaftsstärke verteidigenden Ungarn war der Bundesligist ratlos. Piotr Trochowski, der als Vertreter van der Vaarts überfordert war, versuchte es in der 18. Minute, doch er blieb ebenso erfolglos wie Vincent Kompany oder auch David Jarolim. Der Tscheche machte mit seinem Weitschuss die ganze Ratlosigkeit seiner Mannschaft deutlich. „Natürlich hat der Wirbel um Rafael gestört. Aber wir versuchen, uns davon nicht beeinflussen zu lassen“, sagte Abwehrchef Bastian Reinhardt. „Mit dem 0:0 können wir leben. Für ein Auswärtsspiel ist das ein gutes Ergebnis.“ Das meinte auch Jarolim: „Wir haben große Chancen, zu Hause zu gewinnen und die Qualifikation für den Uefa-Cup zu schaffen.“

Honved konnte nicht einmal vor eigenem Publikum überzeugen, auch wenn die Budapester nach der Pause mit mehr Schwung starteten und durch Torjäger Abraham Guie Gneki (47.) sowie Zoltan Hercegfalvi (52.) eigentlich in Führung hätten gehen müssen. Doch der HSV hatte Glück. Die beste Chance für die Hamburger vergab der eingewechselte Paolo Guerrero, der frei vor Honveds Torhüter scheiterte. dpa

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