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Uefa-Cup: Tim Wiese fordert neue Taktik

Drei Versuche, drei Pleiten: Werder Bremen will im Uefa-Cup-Duell gegen Ajax Amsterdam im vierten Anlauf die schwarze Serie gegen niederländische Mannschaften beenden.

Bremen - Der Fußball-Bundesligist benötigt allerdings nach zwei Punktspiel-Niederlagen im Hinspiel gegen Ajax (20:30 Uhr/ZDF) eine deutliche Leistungssteigerung und nach Ansicht von Tim Wiese sogar eine neue Taktik. "Wir dürfen nicht mehr so offensiv spielen und so viel nach vorne laufen", forderte der Torhüter.

Was gegen Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven und bei der bisher letzten Uefa-Cup-Teilnahme vor fünf Jahren gegen Vitesse Arnheim nicht gelang, soll nun gegen den 29-maligen Landesmeister gelingen - der Sprung in die nächste Runde gegen ein Team aus dem Nachbarland. "Deutsch-holländische Duelle versprechen immer eine gewisse Brisanz", sagte Trainer Thomas Schaaf vor dem Heimspiel im ausverkauften Weserstadion. Obwohl die große Zeit von Ajax einige Jahre zurückliegt, warnte der Werder-Coach vor dem viermaligen Sieger des Landesmeister-Wettbewerbs. Ajax gehöre zu jener "Kategorie, in der wir zuletzt auch in der Champions League gespielt haben".

"Wir müssen schneller umschalten"

Zu Übermut besteht derzeit ohnehin kein Grund. Nach den Lobeshymnen der Hinrunde haben die Bremer zwei gehörige Dämpfer durch den FC Schalke 04 (0:2) und den VfB Stuttgart (1:4) erhalten. "Zu viel Selbstvertrauen ist manchmal auch nicht gut", sagte Manager Klaus Allofs. "Solche Wachrüttler wie in Stuttgart können durchaus hilfreich sein. Darauf hoffe ich auch dieses Mal."

Torhüter Wiese mahnte deshalb nach zuletzt sechs Gegentoren in der Liga und mit Blick auf das Uefa-Cup-Rückspiel am Donnerstag kommender Woche in Amsterdam: "In solchen Spielen muss die Null stehen." Vor allem bei Kontern sind die Bremer anfällig, weshalb Tim Borowski forderte: "Wir dürfen uns nicht mehr so viele Ballverluste im Spielaufbau erlauben. Wir müssen schneller umschalten."

Ob der Nationalspieler bei der Umsetzung helfen kann, ist aber noch nicht sicher. Borowski leidet an einer Zehenverletzung, konnte am Dienstag erneut nicht trainieren und muss möglicherweise durch Jurica Vranjes ersetzt werden. "Es sieht besser aus, ist aber noch nicht hundertprozentig", sagte Schaaf. Die Entscheidung wird erst am Spieltag nach einem Test fallen. Verzichten muss Trainer Schaaf zudem auf Frank Baumann, Patrick Owomoyela und Ivan Klasnic.

Rosenberg kann nur Tipps geben

Vor allem der Ausfall von Klasnic schmerzt die Bremer, denn der Sturm bereitet derzeit große Probleme. Miroslav Klose ist von der Hinrunden-Form ebenso weit entfernt wie der junge Aaron Hunt. Hugo Almeida hat bisher nur in Ansätzen das geforderte Niveau gezeigt - und der im Januar von Ajax Amsterdam gekommene Markus Rosenberg kann nur Tipps geben, weil ihm auf Grund der Uefa-Cup-Einsätze in der Hinrunde die internationale Spielberechtigung für Werder fehlt. Das gleiche gilt bei Ajax für Rückkehrer Edgar Davids, der schon beim bisher letzten Landesmeister-Erfolg der Amsterdamer vor zwölf Jahren zum Team gehörte und nun von Tottenham Hotspur zurückkehrte.

"Ajax ist ein gutes Team, ein schwerer Gegner, aber Werder ist der Favorit", sagte Rosenberg. Zum Unterschied zwischen dem Zweiten der Bundesliga und dem Zweiten der niederländischen Ehrendivision meinte der Schwede: "Werder hat mehr Power." Deshalb ist für ihn auch klar: "Werder wird sich durchsetzen."

Voraussichtliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Wome - Frings - Jensen, Borowski (Vranjes) - Diego - Klose, Hunt (Almeida)

Ajax Amsterdam: Stekelenburg - Ogararu, Maduro, Stam - Gabri, Heitinga, Sneider, Lindenbergh - de Mul, Babel, Leonardo (Huntelaar) Schiedsrichter: Batista (Portugal) (Von Michael Rossmann, dpa)

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