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Uleb-Cup: Alba-Notteam geht bei Real der Saft aus

Das letzte Aufgebot von Alba Berlin hielt sich sehr achtbar, doch nach dem Aus des Bundesliga-Spitzenreiters bei Real Madrid sind die deutschen Basketball-Clubs im Europapokal wieder einmal frühzeitig Zuschauer.

Madrid/Berlin - Angesichts zahlreicher verletzter oder angeschlagener Spieler mussten sich die Berliner für das 57:73 im Achtelfinal-Rückspiel des Uleb-Cups aber nicht schämen, zumal Regisseur William Avery und das gut spielende Talent Nicolai Simon noch während der Begegnung mehrmals behandelt werden mussten.

"Uns ist am Ende der Saft ausgegangen, das war leider zu befürchten. Madrid hat zehn gleichwertige Leute", sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi, meinte nach dem Erreichen der K.o.-Runde aber auch: "Wir haben unser Ziel erreicht. Natürlich wünscht man sich immer noch ein bisschen mehr."

Alba erwägt Verstärkung

Alba hatte zunächst den erhofften Traumstart, beim Zwischenstand von 24:12 lagen die Berliner nach dem 65:74 in eigener Halle sogar insgesamt vorn. Zwei Tage nach dem verlorenen spanischen Pokal-Finale schien Real noch angeschlagen. "Wir sind hierher gekommen, um zu kämpfen und physisch zu spielen. In den ersten 25 Minuten haben wir gute Würfe getroffen, aber danach sind sie nicht mehr gefallen", sagte Alba-Trainer Henrik Rödl. Er wunderte sich ebenso wie Baldi über die insgesamt 37 Freiwürfe für den Favoriten, während Alba nur sieben zugesprochen bekam und früh Foulprobleme hatte.

Doch schwerer wogen letztlich die Ausfälle von Topscorer Julius Jenkins und Talent Philip Zwiener sowie des langfristig verletzten Demond Greene. Bemerkbar machten sich zudem die Blessuren bei Regisseur Avery und Leistungsträger Chris Owens. Auf dem Parkett standen am Ende neben Owens noch die deutschen Talente Johannes Herber, Nicolai Simon und Oscar Fassler sowie Center Jovo Stanojevic, der nach seinem Kreuzbandriss noch weit von einstiger Bestform entfernt ist. Angesichts der Riesensorgen erwägt Alba laut Baldi, sich vor Transferschluss am Monatsende noch einmal zu verstärken.

Am Samstag gegen Oldenburg

Die überaus dünne Personaldecke und das volle Programm sprechen dafür, denn schon am Samstag folgt für Alba ein schweres Bundesligaspiel in Oldenburg, am kommenden Mittwoch dann das deutsche Pokal-Achtelfinale gegen Frankfurt. "Da geht es um alles oder nichts. Alles was man zur Verfügung hat, muss man auf das Feld führen", sagte Baldi, obwohl Avery und Owens sich seit längerem quälen.

Zumindest die jungen Spieler sammelten in Madrid wertvolle Erfahrungen. Der 20-jährige Simon war trotz Rückenbeschwerden mit zwölf Punkten bester Alba-Werfer. (Von Robert Semmler, dpa)

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