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Morgan Ellis (l.) und Alexandre Grenier dürften in der kommenden Saison nicht mehr zum Berliner Team gehören.

© Imago/Eibner

Umbruch nach Saisonende: Die Eisbären werden ein neues Gesicht brauchen

Nach einer durchweg enttäuschenden Saison wird sich der Kader zur neuen Spielzeit wesentlich verändern. Zahlreiche Verträge laufen ohnehin aus.

Sportdirektor Stéphane Richer hatte die Mercedes-Benz-Arena schnell verlassen, nachdem am Sonntagnachmittag die Gewissheit bestanden hatte, dass die Saison der Eisbären gelaufen ist. Die allgemeine Ansage, dass man die Enttäuschung erst mal sacken lassen müsse, um dann die richtigen Schlüsse für eine bessere nächste Saison zu ziehen, nahm er offensichtlich ganz genau.

Es ist natürlich kein Geheimnis, dass es größere personelle Veränderungen geben wird. Bis sich die Eisbären konkret dazu äußern, werden wohl noch einige Tage vergehen, denn für zwei Drittel der Liga beginnt jetzt die eigentliche Spielzeit. Auch Marcel Noebels wollte keine Spekulationen anheizen: „Ich weiß, dass ich selbst einen Vertrag habe. Was andere machen und was entschieden wird, das ist nicht in meiner Hand.“ Wenn man keinen Erfolg habe, gebe es Änderungen.

Entscheidend wird natürlich die Frage sein, ob Serge Aubin weiterhin als Trainer hinter der Bande stehen wird. Am Tag der großen Niederlage wollte sich der Kanadier dazu nicht konkret äußern. Auf der zweiten entscheidenden Position, im Tor, wird es hingegen auf jeden Fall zu Veränderungen kommen.

Jake Hildebrand wird als neuer Keeper gehandelt

Schon länger hält sich das Gerücht, dass Jake Hildebrand kommt, der aktuell noch bei den Löwen Frankfurt zwischen den Pfosten steht, die sich im Kampf um Platz zehn bekanntlich gegen die Eisbären durchgesetzt haben. Nikita Quapp, der in der vergangenen Saison sein Debüt für die Berliner gegeben hatte, dürfte sich mit ihm einen Zweikampf liefern. Tobias Ancicka wird nach Angaben der „Bild“-Zeitung nach Köln gehen, Juho Markkanen hatte ohnehin eine schwierige Rolle während der gesamten Spielzeit.

In der Verteidigung spricht inzwischen doch einiges dafür, dass die Karriere von Frank Hördler endet. Der 38-Jährige durchbrach in der vergangenen Saison die Schallmauer von 1000 DEL-Auftritten, bestritt zudem einige Partien gemeinsam mit seinem Sohn Eric. Die letzten Spiele der Saison verpasste der neunmalige Deutsche Meister wegen einer Schulterverletzung.

Ich weiß, dass ich selbst einen Vertrag habe. Was andere machen und was entschieden wird, das ist nicht in meiner Hand.

Marcel Noebels über den anstehenden Umbruch

Ansonsten steht das Gerüst in der Abwehr. Bis auf Hördler und Morgan Ellis sind alle Verteidiger mit einem gültigen Vertrag ausgestattet. Würde es gelingen, Kai Wissmann zurück nach Berlin zu holen, der weiterhin auf seinen ersten NHL-Einsatz wartet, würde die Abwehr einen wesentlichen Stabilitätsfaktor bekommen. Zudem dürften sich die Verantwortlichen auf dem ausländischen Markt nach zusätzlicher Verstärkung umsehen.

In der Offensive hingegen dürfte es größere Veränderungen geben. Matt White ist der einzige ausländische Stürmer mit einem Vertrag für die kommende Saison. Es spricht einiges dafür, dass sich hier größere Veränderungen ergeben werden. Giovanni Fiore konnte seine Qualitäten trotz aller Schwierigkeiten unter Beweis stellen. Insbesondere auf der Mittelstürmer-Position braucht es Veränderungen. Zach Boychuk, Peter Regin und der spät verpflichtete Alex Grenier gaben nicht unbedingt Empfehlungen für ein weiteres Engagement ab.

Zudem ist es eine Art offenes Geheimnis, dass Tobias Eder die Eisbären verstärken soll. Zunächst muss er sich allerdings in der ersten Play-off-Runde mit den Löwen Frankfurt messen, die Ryan Olsen in ihren Reihen haben. Auch der Deutsch-Kanadier gilt als Wechselkandidat. In der letzten Saison machte der Stürmer als Rüpel auf sich aufmerksam.

Bis die neue Mannschaft endgültig feststeht, werden aber mit Sicherheit noch Wochen oder gar Monate vergehen. Aufgrund des frühen Scheiterns dauert es ein halbes Jahr, ehe die Eisbären in der DEL wieder dem Puck hinterherjagen können.

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