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Sport: Umtausch unerwünscht

Nach viel Kritik wird eine Ticketbörse eingerichtet

Wer eine Eintrittskarte hat und bald eine Mail vom WM- Organisationskomitee bekommt, muss nicht erschrecken. Alle Inhaber von Tickets des ersten Spiels in Berlin, das zur Schonung des Rasens vom 12. auf den 13. Juni 2006 verlegt wurde, sollen sagen, ob sie auch zum neuen Termin ins Olympiastadion kommen. „Viele werden ihre Karten sicher nicht zurückgeben“, vermutet Susanne Jahrreiss von der Ticketagentur CTS Eventim.

Seit Monaten fordern Verbraucherschützer eine Ticketbörse für Fans, die Karten zurückgeben wollen. Vor einer Einwilligung verlangt das Organisationskomitee triftige Gründe; zudem wird eine Gebühr bis zu 50 Euro fällig. Die deutschen Organisatoren, die wegen der Gefahr des Schwarzhandels den Weiterverkauf unterbinden wollten, verhandeln mit dem Weltverband Fifa über eine Börse. „Wir werden noch in diesem Jahr eine Regelung finden“, verspricht der fürs Ticketing zuständige WM-Vizepräsident Horst R. Schmidt. Eine neue Verkaufsphase im Internet beginnt am 12. Dezember – wenn der Spielplan feststeht. Experten rechnen mit einem Run auf die wenigen Einzelkarten; auf www.fifaworldcup.com sind nicht mal Mannschaftstickets aussichtsreich zu haben. Nur ein Drittel der Karten geht an die Fans.

Sponsoren und Nationalverbände haben dieses Problem nicht. Auf ihren Karten sollen nicht die Namen der Inhaber, sondern nur die der Firma oder Organisation stehen. Polizeiexperten sehen darin eine Sicherheitslücke, obwohl es in den Stadien Namenslisten gibt. Doch auch hier zweifeln Experten. „Wenn jemand vor dem Spiel seine Halbfinalkarte zurückgibt, wird eine Ummeldung schwer“, heißt es aus informierten Kreisen.

Für das Finale am 9. Juli in Berlin gibt es übrigens noch Karten, aber nur im VIP-Programm. Ein Paket mit fünf Tickets inklusive Endspiel kostet mindestens 12200 Euro.

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