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Oliver Reiß, der Trainer von Herthas U 19, freute sich über den dominanten Auftritt seiner Mannschaft im Viertelfinale des DFB-Pokals.

© imago/Matthias Koch/IMAGO/Sebastian Räppold/Matthias Koch

Unglückliches Pokal-Aus für die U 19 von Hertha BSC: Der Trainer ist trotzdem stolz

Die A-Junioren von Hertha BSC verlieren im Viertelfinale des DFB-Pokals in der Verlängerung 1:2 gegen Schalke 04. Trainer Oliver Reiß kann trotzdem nicht richtig enttäuscht sein.

Erst zehn Minuten waren vorüber, da sah sich der Kapitän kraft seines Amtes zu einer deutlichen Ansage an seine Mannschaft genötigt. „Männer, ihr müsst aktiver sein!“, brüllte Niklas Barthel, Innenverteidiger der U 19 von Schalke 04, über den Platz. „Kommt! Das ist zu wenig!“

Eigentlich war es bis dahin gar nichts. Im Amateurstadion von Hertha BSC waren die Schalker in der Anfangsphase kaum einmal aus ihrer Hälfte herausgekommen. Und so deutete zu diesem frühen Zeitpunkt, aber auch noch lange danach, wenig bis gar nichts darauf hin, dass das Viertelfinale im DFB-Pokal der A-Junioren den Ausgang nehmen würde, den es am Ende nahm.

Durch einen 2:1-Erfolg nach Verlängerung setzte sich am Sonntag der FC Schalke, Tabellendritter in der West-Staffel der A-Jugend-Bundesliga, bei und gegen Hertha BSC durch. Für die Berliner, die die Begegnung über weite Strecken dominiert und sich insgesamt auch deutlich mehr Chancen erspielt hatten, war es eine überaus unglückliche Niederlage.

So ließ das Spiel Herthas U-19-Trainer Oliver Reiß (Foto) mit gemischten Gefühlen zurück. Er wusste, dass er angesichts der verpassten Chance eigentlich enttäuscht hätte sein müssen; er war es irgendwie auch. Und doch überwog bei ihm ein anderes Gefühl. Vor allem sei er „unfassbar stolz auf die Art und Weise“, mit der seine Mannschaft Fußball gespielt hatte, erklärte Reiß. „Das ist komisch“, sagte er selbst.

Hertha trat dominant auf und ließ Schalke anfangs kaum zur Entfaltung kommen. Als die Gäste den ersten Schuss aufs Tor abgaben, waren bereits mehr als 35 Minuten gespielt. Max Grüger probierte es mit einem Heber aus dem Mittelkreis. Doch Herthas Torhüter Tim Goller, der bereits bei den Profis des Zweitligisten trainiert, lief rechtzeitig zurück und fing den Ball mit einer Hand. Das sagte alles – sowohl über Herthas Souveränität in dieser Phase als auch über die Harmlosigkeit der Schalker.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir das Spiel nicht mehr gewinnen.

Oliver Reiß, U-19-Trainer von Hertha BSC

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Berliner. Luis Trus hatte Hertha in der 18. Minute nach einem präzisen Pass des ohnehin starken Sechsers Lukas Michelbrink in Führung gebracht. Dan Karsten und Leander Popp vergaben in der Folge weitere gute Möglichkeiten für Herthas U 19, in der laut Trainer Reiß „einige große Namen noch“ fehlten: Ibrahim Maza, Bence Dardai oder auch Pascal Klemens zum Beispiel, die längst dem Kader der Profis angehören und zum Teil auch noch verletzt sind derzeit.

Erst unmittelbar vor der Pause und in den ersten Minuten danach fanden auch die Schalker besser ins Spiel. Gleich nach Wiederanpfiff hatte Hertha sogar gewaltiges Glück, dass die Führung weiterhin Bestand hatte.

Nach einem hanebüchenen Fehlpass von Torhüter Goller traf der eingewechselte Bilal Brusdeilins die Latte, unmittelbar danach gab Schiedsrichter Bastian Winkler einen Handelfmeter für die Schalker. Grüger verlud Goller, setzte den Ball aber am Tor vorbei.

Brusdeilins machte es eine Viertelstunde vor Schluss besser. Den zweiten Elfmeter, den Noah Kardam mit einem Foul an Yannick Bruno Numbisie verursacht hatte, verwandelte er zum 1:1. In der ersten Hälfte der Verlängerung war es dann Schalkes Linksverteidiger Vitalie Becker, der eskortiert durch zwei Berliner und aus spitzem Winkel den 2:1-Siegtreffer erzielte.

Hertha hatte in der Folge noch einige gute Chancen auf den Ausgleich und Trainer Reiß „nicht das Gefühl, dass wir das Spiel nicht mehr gewinnen“. Aber es sollte nicht sein. „Eigentlich hat vieles gepasst“, sagte Herthas Trainer, „nur das Entscheidende nicht.“

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