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Was guckst Du? Dirk Zingler mit einem Einheimischen in Gibraltar.

© Matthias Koch

Union im Trainingslager: Der Gipfel von Gibraltar

Unions Präsident Dirk Zingler nutzt das Trainingslager für Gespräche mit der Basis. Auch der mögliche Aufstieg in die Bundesliga ist dabei ein Thema.

Gibraltar - Der auf einem Auto sitzende Berberaffe schaute skeptisch auf Dirk Zingler. Schließlich hatte sich der Präsident des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin in sein Terrain verirrt. Der Medientermin auf dem 426 Meter hohen Felsen, auf dem es die berühmten freilaufenden Affen gibt, hatte eine gewisse Symbolkraft.

Bei stürmischem Wind hatten Zingler, Sport-Geschäftsführer Nico Schäfer und Vereinssprecher Christian Arbeit den Felsen bestiegen. Und mit Sturm und Drang könnte es im zweiten Halbjahr auch für die Köpenicker einen sportlichen Aufstieg geben. „Es ist ein wunderschöner Blick. Wir können sehr weit schauen. Dann weiß man auch, was man noch nicht erreicht hat“, sagte Zingler im britischen Überseegebiet an der Grenze zu Spanien. „Wir sind auch im Grenzgebiet zur Ersten Bundesliga. Die Hürden sind hoch, aber für uns ist das Herankommen schon ein großer Erfolg“, meinte Zingler. Wann Union den Weg weitergehen werde, sei schwer zu sagen. Der Wunsch werde immer stärker. Aber man könne den Aufstieg nicht herbeireden.

Geredet hat Dirk Zingler aber sehr viel im Trainingslager in Chiclana de la Frontera. Der 49-Jährige war zum ersten Mal in seiner Karriere als Vereinsoberhaupt in ein Übungscamp mitgereist. Dort nutzte er die Zeit für Gespräche mit Unionern verschiedenster Art. Das konnte er auf dem kurzen Dienstweg tun. Spieler, Kutten, Ultras, Allesfahrer und Edelfans schliefen im Hotel Vincci Costa Golf unter einem Dach. Nicht nur beim gemeinsamen Barbecue kam man sich näher. Zinglers Fazit: „Die Verbindung zwischen Mannschaft, Fans und Sponsoren funktioniert.“

Welche Kraft Union auch außerhalb des Rasens aufbringen kann, war beim grandiosen 5:0-Erfolg gegen den SC Freiburg am vergangenen Donnerstag zu spüren. Während die Freiburger bei ihrer Bundesliga-Generalprobe ohne einen einzigen mitgereisten Anhänger auskommen mussten, sorgen 150 Berliner Fans für Heimspielatmosphäre. Auf Zugänge warten Supporter vor Ort in Andalusien und Tausende in der Heimat bislang aber vergebens. „Wir haben davon nicht Abstand genommen. Wir sind bereit, ein gesundes Risiko einzugehen“, erklärte Zingler. „Wir hätten Mittel, um noch etwas zu machen. Aber es ist im Winter schwer. Ein bisschen Zeit bis zum 31. Januar ist aber noch.“

Am 48. Vereinsgeburtstag von Union am Montag findet einen Tag vor der Abreise das zweite Vorbereitungsspiel in Andalusien statt. Gegner in Marbella ist um 18 Uhr Rumäniens Rekordmeister Steaua Bukarest. Dann werden Akteure der zweiten Reihe und Testspieler Abdallah Gomaa eine Chance erhalten. Sie hatten am Sonntagvormittag einen Strandlauf absolviert. Bei heftigem Gegenwind war ihr Urlaubsfeeling aber nicht ganz so groß wie das von Präsident Zingler bei seiner ersten Gibraltarvisite. Matthias Koch

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