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Sport: Union steigt ab

Nach dem 0:1 in Ahlen sind die Berliner nicht mehr zu retten

Ahlen. Gehofft hatten sie bis zuletzt. Irgendwie sollte es noch klappen mit dem Klassenerhalt, notfalls eben mit drei Siegen in den letzten drei Spielen. Der 1. FC Union kann nun aufhören zu rechnen. Ausgerechnet nach ihrem 100. Zweitligaspiel seit dem Aufstieg im Jahr 2001 steht für die Köpenicker unwiderruflich fest: Sie müssen zurück in die Regionalliga. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gestern Nachmittag vor 5986 Zuschauern bei LR Ahlen ist für Union bei zwei noch ausstehenden Spieltagen und sieben Punkten Rückstand zum 14. Tabellenplatz keine Rettung mehr möglich. Betrübt verließen Unions Profis das Ahlener Wersestadion. Sie werden sich nun ernsthaft Gedanken um ihre Zukunft machen müssen. Fast alle Spielerverträge laufen aus. In dieser Woche fällt zudem die Entscheidung, ob Union überhaupt die Lizenz für die Regionalliga bekommt. In Köpenick brechen jetzt schwere Zeiten an.

Das entscheidende Tor für die Gastgeber fiel nach einem Freistoß, den Paulinho elf Minuten vor dem Ende aus 18 Metern unhaltbar für Torwart Wulnikowski hoch ins Tor hob. Paulinho war erst sieben Minuten zuvor eingewechselt worden. Die Partie hatte zuvor lange Zeit darunter gelitten, dass beide Mannschaften sehr verkrampft auftraten und den Akteuren der Sinn vor allem nach Sicherung des eigenen Tores stand. Torraumszenen ergaben sich kaum. Union beschränkte sich im Wesentlichen auf die Abwehrarbeit, trug die ohnehin zaghaften Angriffe meist zu durchsichtig vor, um den Gegner damit ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Ahlens Torwart Bernd Meier verlebte jedenfalls einen recht unaufgeregten Nachmittag. Eine Chance hatten die Ahlener vor der Pause: Den Kopfball von Stürmer Bencik parierte aber Wulnikowski.

Nach dem Wechsel wagte Union mehr Risiko. Etwas anderes blieb der Mannschaft allerdings auch gar nicht übrig, hätte doch in ihrer prekären Situation nur ein Sieg den Glauben an den Klassenerhalt aufrechterhalten. Doch es haperte an der Durchschlagskraft. Ahlen hingegen konnte wenigstens eine Standardsituation verwerten.

Der 1. FC Union wird das Wersestadion in denkbar schlechter Erinnerung behalten. Dort hatte die Mannschaft bereits im Jahr 2000 den Aufstieg in die Zweite Liga verspielt. Damals hätte Union bei LR Ahlen schon ein Remis gereicht, um in die Zweite Liga zu kommen. Man führte 1:0, verlor aber am Ende mit 1:2. Ein Jahr später stieg Union dann doch auf. Vielleicht ein gutes Omen.

Markus Scheffel

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