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Sport: Union und das Problem mit Ede

Berlin - Am Freitag war beim Training des 1. FC Union offensichtlich, dass mit Chinedu Ede etwas nicht stimmen konnte.

Berlin - Am Freitag war beim Training des 1. FC Union offensichtlich, dass mit Chinedu Ede etwas nicht stimmen konnte. Der Mittelfeldspieler des Fußball-Zweitligisten wirkte abwesend, starrte oft gedankenverloren vor sich hin. Möglicherweise lag es an den muskulären Problemen, die schließlich auch den Einsatz des 25-Jährigen am Sonnabend im Testspiel beim VfB Pommern Löcknitz (23:1) verhindern sollten. Vielleicht aber drückte seine Körpersprache auch persönliche Unzufriedenheit aus.

Nach dem publik gewordenen Interesse des Erstligisten FSV Mainz 05 an Ede ist Unions heile Welt aus den Fugen geraten. „Das wäre sportlich ein schwerer Verlust, weil er einer unserer besten Spieler ist. Die Frage ist, wie viel Geld bekommt man, um adäquaten oder besseren Ersatz holen zu können“, sagt Union-Trainer Uwe Neuhaus. „Es wird schwer. Mit seiner Art und Weise und so, wie er gespielt hat, passte er in die Mannschaft.“ Mit sieben Toren und neun Vorlagen gehörte Ede in der Vorsaison neben dem sechsfachen Torschützen Christopher Quiring zu Unions Aufsteigern. Als im August 2011 sein Vertrag bis 2015 verlängert wurde, gab es auch Kritik. Zu diesem Zeitpunkt war Ede kein Stammspieler. „Vielleicht war Union der erste Verein, wo er sich richtig wohlgefühlt und sein Potenzial abgerufen hat“, sagt Neuhaus jetzt. „Dass einige Vereine auf ihn aufmerksam werden, war mir im letzten Jahr schon klar. Aber der Zeitpunkt ist natürlich ungünstig.“

In drei Wochen beginnt die neue Saison. Der dringend gesuchte Stürmer ist noch nicht gefunden. Nun muss sich Unions kaufmännischer Manager Nico Schäfer auch noch mit der Offerte von Mainz für Ede beschäftigen, die bei 1,4 Millionen Euro liegen soll. „Ich habe eigentlich andere Dinge zu tun. Es wird aber nicht so schnell gehen“, sagt Schäfer. „Wir haben unsere Forderungen abgegeben. Den Rest muss Mainz erklären.“ Schäfer verweist auf Edes langfristigen Kontrakt in Berlin. „Wir haben Ede nicht auf den Markt gestellt“, sagt Schäfer. Doch ein unzufriedener Ede, dem in Mainz einen Vierjahresvertrag winken soll, hilft Union nicht weiter. Ob Ede heute bei Union noch zum Training erscheint, ist offen. Dagegen wird Verteidiger Roberto Puncec von Maccabi Tel Aviv zur Vertragsunterschrift erwartet. Der Kroate ist für Innenverteidigung vorgesehen. Matthias Koch

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