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Unions Trainer Uwe Neuhaus bleibt bei dem, was er hat.

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Vor der neuen Saison: Union vertraut auf die Instinkte

Trotz einiger Zugänge wird Unions Trainer Neuhaus zum Zweitliga-Saisonstart wohl vor allem auf seine etablierten Kräfte setzen.

Eigentlich hätte Uwe Neuhaus völlig zufrieden sein können. Mit sich. Seiner Mannschaft. Dem Ergebnis. Der 1. FC Union hatte ein Vorbereitungsspiel gegen Hibernian Edinburgh aus Schottland souverän 2:0 (0:0) gewonnen. Ein Erstligist, immerhin. Obwohl die Alte Försterei derzeit eine Baustelle ist, waren fast 5000 Zuschauer ins Stadion gekommen. Nicht schlecht für einen sommerlich heißen Dienstagabend. Am Vormittag war es Neuhaus gelungen, in Person von Adam Nemec den lang ersehnten Stürmer zu verpflichten. Eigentlich hätte der Trainer des 1. FC Union zufrieden sein können.

War er aber nicht. So mancher Fehler im Aufbauspiel ließ ihn die Stirn runzeln, außerdem hatte er bei den Schotten nach etlichen kraftraubenden Trainingseinheiten „schwere Beine“ ausgemacht, was dazu führte, „dass der Gegner uns nicht so gefordert hat“. Auf der anderen Seite freute sich Neuhaus aber über „die gute Grundordnung“ seiner Mannschaft. Also doch gar nicht so schlecht. Eigentlich.

Wie das Spiel verlief auch die Vorbereitung für den 1. FC Union. Im Grunde gibt es wenig zu beanstanden, völlig sorgenfrei ist Neuhaus trotzdem nicht. Das liegt in erster Linie an den Ausfällen. Torwart Daniel Haas und Verteidiger Björn Kopplin waren für die erste Elf eingeplant, beide verletzten sich aber früh und verpassten fast die komplette Vorbereitung. „So was ist immer ärgerlich, gerade wenn die Spieler neu zum Team stoßen“, sagt Neuhaus. Kopplin trainiert inzwischen zwar schon wieder, zum Saisonstart am 6. August beim 1. FC Kaiserslautern wird er es aber kaum schaffen. Genau wie Haas, mit seiner Rückkehr ist frühestens Mitte August zu rechnen. Der Abgang von Chinedu Ede zu Mainz 05 war ebenfalls nicht eingeplant, auch wenn die kolportierte Ablöse von 1,2 Millionen entschädigt.

Ohne Ede, aber mit dem Großteil der alten Stammkräfte wird der 1.FC Union in Kaiserslautern auflaufen. Unter der Woche hatte Neuhaus erklärt, dass die Mannschaft mit Blick auf den Punktspielstart vom Gerüst her steht. Überraschungen sind kaum zu erwarten. Von den Neuzugängen wird wohl nur Fabian Schönheim starten. Der Innenverteidiger, der von Mainz 05 ausgeliehen wurde, konnte bisher überzeugen. Gute Spieleröffnung, kompromisslos im Zweikampf, sicheres Stellungsspiel – ein Verteidiger, wie er Neuhaus gefällt.

Adam Nemec wäre ebenfalls ein Kandidat, am Sonntag beim letzten Test gegen den PSV Eindhoven (14.30 Uhr, Stadion An der Alten Försterei) könnte er sich empfehlen. Leicht dürfte es für ihn aber nicht werden, trotz seiner 28 Bundesligaspiele, die er einst für Kaiserslautern bestritten hat. Simon Terodde und Silvio sind eingespielt – so wie der Rest der Mannschaft auch. Das war während der Vorbereitung zu erkennen. Union verlor kein Spiel, die Automatismen greifen.

Gegen Edinburgh rannte Michael Parensen instinktiv Richtung erster Pfosten in eine scharfe Hereingabe von Patrick Kohlmann und verlängerte diese ins Tor. Kohlmann schlägt seine Bälle oft auf den ersten Pfosten. Gewohnte Abläufe weiter festigen konnten die Berliner in den vergangenen Wochen in aller Ruhe. Gefordert wurden sie in den Spielen selten. Bis auf Edinburgh waren alle Gegner unterklassig. Ein richtiger Grund, skeptisch zu sein, ist das nicht. Eigentlich.

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