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Tragischer Held: John Jairo Mosuqera traf erstmals nach neun Monaten wieder, vergab danach aber noch fünf aussichtsreiche Torchancen.

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Unions Fehlstart: Locker war gestern

Wieder gut gespielt, aber wieder nicht gewonnen, weil zu viele Torchancen einfach nicht genutzt wurden - die Unioner hadern mit ihrem schwachen Saisonstart.

Von Katrin Schulze

Berlin - Es war wie so oft in dieser Saison. Uwe Neuhaus fand keinen Grund zum Meckern und war dennoch unzufrieden. „Wir haben wieder zwei Punkte verloren“, sagte der Trainer des 1. FC Union am Freitagabend. Tadellos habe sich seine Mannschaft präsentiert und um jeden Quadratzentimeter gekämpft. Gut gespielt – nicht gewonnen. Diese Kombination kommt einem bekannt vor: So trug es sich im Stadtduell der Unioner gegen Hertha BSC zu, beim Auswärtsspiel in München und jüngst gegen den FC Erzgebirge Aue.

Wer Union wohlgesonnen ist, wird auf das Schicksal verweisen, das es nicht gut mit dem Fußball-Zweitligisten meint. Böse gesprochen fehlt den Köpenickern das Vermögen, Partien, die sie klar beherrschen, auch erfolgreich zu gestalten. Irgendwo dazwischen bewegt sich Union bislang. Nach dem 1:1 gegen Aue hat der Klub nunmehr sechs Punkte angehäuft – resultierend aus einem Sieg und drei Unentschieden. Vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt standen elf Zähler mehr zu Buche. Damals belegten die Berliner nach acht Spieltagen Platz drei, vor den heutigen Sonntagsbegegnungen rangieren sie auf dem 15. Rang.

Was sich zwischendurch verändert hat? Vor allem fehlt die Unbekümmertheit, mit der Union im ersten Jahr nach dem Aufstieg noch durch die Liga getobt ist. So wie am Anfang der zurückliegenden Spielzeit lief auch gegen die Gäste aus Sachsen am Freitag „fast alles nach Plan“, wie Mittelfeldspieler Paul Thomik sagte, der erstmals nach einer langen verletzungsbedingten Pause wieder für die Köpenicker auflief. „Nur die Ruhe vor dem Tor hatten wir nicht.“ Thomik meinte damit auch sich selbst – zwei Mal vergab er gute Chancen. Vor allem aber traf diese Einschätzung auf Thomiks Kollegen John Jairo Mosquera zu.

Zwar schoss der Kolumbianer gegen Aue sein erstes Saisontor, vergab danach jedoch gleich fünf Mal gute bis allerbeste Gelegenheiten. „Nichts zu feiern gibt es für ihn“, sagte auch sein Trainer Uwe Neuhaus am Morgen nach dem tristen 1:1. Deshalb hat der Verein seinem Angreifer wohl ein Redeverbot auferlegt. John Jairo Mosquera sagt nichts, der Rest der Mannschaft nicht viel mehr. Zwei Auswärtsspiele in Folge liegen nun vor den Köpenickern, und Stürmer Karim Benyamina hegt zumindest die leise Hoffnung, „dass uns die Gegner jetzt vielleicht ein wenig unterschätzen“. Katrin Schulze

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