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Jetzt aber. Unions Silvio trifft im zweiten Nachsetzen zum 1:1-Ausgleich. Am Ende siegten die Berliner 2:1.

© dapd

Union gewinnt gegen Köln: Ja, wir wollen

Der 1. FC Union ringt den 1. FC Köln nach frühem Rückstand mit 2:1 nieder und feiert nach fünf sieglosen Spielen am sechsten Spieltag endlich den ersten Saisonsieg. Union klettert mit nun vier Punkten auf den 14 Tabellenplatz, der 1.FC Köln ist Tabellenvorletzter.

Als eigentlich schon alles vorbei war, passierte genau das, was alle befürchtet hatten. Daniel Göhlert wollte mit dem Kopf klären und verlängerte den Ball genau vor die Füße des Kölner Stürmers Anthony Ujah. Es lief die letzte Minute der Nachspielzeit, der 1. FC Union Berlin führte 2:1 – und nach der Serie von Misserfolgen in den vergangenen Wochen war klar, was jetzt geschehen würde. Ujah stand frei vor dem Tor, doch anstatt den Ball in aller Ruhe anzunehmen, versuchte er es mit einem Direktschuss. Hoch und weit flog der Ball über das Tor. Laut und schrill war der Schrei der Erleichterung kurz darauf, als Schiedsrichter Peter Sippel das Spiel abpfiff und mit dem 2:1 (1:1) der erste Saisonsieg des Berliner Fußball-Zweitligisten aktenkundig war. „Das war so ein Spiel, das der gewinnt, der es mehr gewinnen will“, sagte Kölns Torhüter Timo Horn. An diesem Abend war das eindeutig Union.

Dabei hatte es für die Berliner mal wieder denkbar schlecht angefangen. Nicht einmal zwei Minuten waren vorüber, als Björn Jopek Kölns Kapitän Miso Brecko im Strafraum zu Fall brachte. Sippel entschied auf Elfmeter, Thomas Bröker verwandelte zum 1:0. Es war erst das zweite Saisontor für den 1. FC Köln, das erste nach exakt 300 Spielminuten. Bröker hatte kurz darauf sogar die Gelegenheit, das erste Kölner Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Doch nachdem er sich durch Unions Abwehr gewurstelt hatte, scheiterte er an Torhüter Daniel Haas.

Die Gastgeber taten sich in dieser Phase schwer gegen die defensiv gut organisierten Gäste, zumal es offensichtlich war, dass Union nach vier Niederlagen hintereinander nicht vor Selbstvertrauen überlaufen würde. Aber wenn gar nichts mehr zu gehen scheint, Kampf und Leidenschaft gehen immer. Man muss es wenigstens wollen und es immer wieder versuchen. Nicht einmal, nicht zweimal, wenn nötig eben auch dreimal. So wie vor dem 1:1 nach einer guten halben Stunde. Beim ersten Versuch, nach einem feinen Pass von Christopher Quiring, scheiterte Silvio freistehend an Horn. „Es war eigentlich schon vorbei“, sagte Trainer Uwe Neuhaus, aber Jopek setzte nach, köpfte den Ball erneut Richtung Kölner Tor, von der Unterkante der Latte sprang er Silvio erneut vor die Füße – und der schob ihn über die Linie.

Die Unioner schienen genau dieses Erweckungserlebnis gebraucht zu haben. Nach dem Ausgleich bearbeiteten sie ihren Gegner mit neuem Elan, Köln hingegen verlor vollkommen die Kontrolle. Unerklärlich fand Trainer Holger Stanislawski dieses Verhalten. „Man muss sich behaupten, sich durchsetzen“, sagte er. Doch das taten allein die Berliner. Zehn Minuten nach der Pause brachte Torsten Mattuschka seine Mannschaft mit einem Schlenzer in Führung. Mehr als eine halbe Stunde war nach dem 2:1 noch zu spielen. Mehr als eine halbe Stunde, in der dem FC zwar nicht mehr viel einfiel, die Köpenicker aber weiterhin um den wichtigen Erfolg zittern mussten. Und an deren Ende es fast noch schief gegangen wäre.

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