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Letzter Mann mittendrin: Torwart Daniel Haas (hier mit Torsten Mattuschka, links, und Christopher Quiring) hat sich beim 1. FC Union etabliert.

© Matthias Koch

Unions Torwart: Daniel Haas - beim Trainer und bei Fans beliebt

Stark halten und reden: Daniel Haas hat sich bei Union eingelebt und erfreut mit seinen Leistungen Trainer Uwe Neuhaus und die Fans. Auch mit seinen Äußerungen vor dem Heimspiel am Freitag gegen Kaiserslautern.

Daniel Haas verkörpert beim 1. FC Union eine Art Prototyp, auf den Trainer Uwe Neuhaus steht. Der 29 Jahre alte Schlussmann ist leistungsstark und selbstbewusst, aber auch selbstkritisch und in der Öffentlichkeit zurückhaltend. Trotz der jüngsten Erfolgsserie von sechs Partien ohne Niederlage bezeichnet Haas das heutige Heimspiel gegen den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern (18 Uhr, live bei Sky) als „absoluten Härtetest“. Union erwartet mit 16.750 Zuschauern ein ausverkauftes Haus. Vor dem Spiel werden ab 16.30 Uhr Union- und FCK-Anhänger vom Köpenicker Brandenburgplatz zum Stadion laufen und gemeinsam „für Fankultur und gegen Sicherheitswahn“ protestieren.

Obwohl Kaiserslautern am vergangenen Wochenende beim FC St. Pauli (0:1) die erste Saisonniederlage kassierte, ist Haas vorsichtig. „Wir hatten zuletzt mit Duisburg und Bochum zwei Gegner, die eher unten stehen. Jetzt kommt eine Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielt“, sagt der Torhüter, der im Sommer aus Hoffenheim gekommen ist. Daran ändert auch Unions Sprung auf den siebten Tabellenplatz nichts, was einer Punktlandung auf das Saisonziel von Rang fünf bis sieben entspricht. „In der Alten Försterei hatten wir nicht die Punktausbeute, die wir uns vorgestellt haben. Nun können wir direkt anfangen, für die Rückrunde einiges aufzubauen.“

An das irre 3:3-Unentschieden in Kaiserslautern zum Saisonstart erinnert sich Haas mit gemischten Gefühlen. „Wir haben ein gutes und druckvolles Spiel abgeliefert und sind 2:0 in Führung gegangen“, sagt er rückblickend. „Dass wir dann mit 2:3 hinten lagen, sollte eher nicht in unseren Köpfen stecken. Wir sollten daran denken, dass wir noch einen Zähler mitgenommen haben.“

Punkten konnte Haas auch bei den eigenen Fans, von denen sich anfänglich einige über die Ablösung des langjährigen Stammtorhüters Jan Glinker aufregten. „Als neuer Spieler wird man immer kritisch beäugt. Man muss beweisen, warum man verpflichtet wurde“, erklärt Haas. „Das ist mir im Laufe der Saison gelungen. Deswegen bin ich nun bei den Fans ein bisschen anerkannt. Bei der Mannschaft gab es keine Probleme. Ich wurde super aufgenommen.“

Zu Saisonbeginn lief bei Haas auch wegen einer Meniskusoperation in der Vorbereitung nicht alles rund. Doch der Familienvater sammelte Sympathiepunkte, indem er Fehler, wie den beim 1:2 gegen Hertha BSC, offen eingestand. „Man hat in den ersten Partien gesehen, dass mir die Spielpraxis gefehlt hat“, sagt der Torhüter, der in Hoffenheim in den vergangenen drei Saisons verletzungs- und leistungsbedingt nie mehr als neun Partien bestritten hatte.

Doch von Tiefschlägen lässt sich Haas nicht entmutigen. Er orientiert sich an dem auf seinem Rücken tätowierten Phönix: Der mythische Vogel verbrennt, um dann aus seiner eigenen Asche wieder aufzusteigen. Das will Haas auch in den nächsten Jahren beim 1. FC Union tun. „Wenn ich da wäre, wo ich hin wollte, wäre es Zeit aufzuhören“, sagt Haas. „Wir wissen, dass es noch besser geht.“

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