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Sport: Universelle Athleten So funktioniert die

Nordische Kombination

Die Kombination aus Skisprung und Langlauf gehört seit ihren Anfängen Ende des 19. Jahrhunderts in Norwegen zum Wettkampfprogramm des nordischen Wintersports.

Als Georg Thoma, Onkel des früheren Springers Dieter Thoma, 1960 in Squaw Valley (USA) Olympiasieger wurde, musste er im Ziel des Langlaufs rund eine Stunde auf das Ergebnis warten – so lange dauerte es, bis die Punkte aus Sprung und Lauf nach komplizierten Formeln errechnet waren.

In den 70er Jahren, der großen Zeit des dreifachen DDR-Olympiasiegers Hans-Ulrich Wehling, drohte der Zweikampf wegen mangelnder Attraktivität aus den Programmen verbannt zu werden. Den Durchbruch zu einer zeitgemäßeren Form brachte seit 1982 die „Gundersen-Methode“, bei der die Athleten in den aus dem Springen umgerechneten Abständen in die Loipe starten; der erste, der die Ziellinie überquert, ist folglich der Sieger. Neue Justierungen im Reglement beendeten auch eine kritische Phase in den 90er Jahren, als japanische Kombinierer im Sprung so überlegen waren, dass sie anschließend regelmäßig minutenlange Vorsprünge ins Ziel schaukeln konnten.

Wie im Mehrkampf der Leichtathleten ist in der Nordischen Kombination der universelle Athlet gefragt: das Springen erfordert Schnellkraft für den Absprung und eine leichte Konstitution, das Laufen dagegen Ausdauer und die entsprechende Muskelmasse. Dabei folgen die Kombinierer dem Trend der Spezialisten von Normalschanzen, die um die 90 Meter lang sind, zu den spektakuläreren Großschanzen (120 Meter und mehr). Zehn der 17 Weltcup-Wettbewerbe werden als Sprint ausgetragen: nur ein Sprung, kurz danach ein Langlauf über 7,5 Kilometer. Die Standardform besteht aus zwei Wertungssprüngen und – teilweise am folgenden Tag ausgetragen – 15 Kilometer Laufstrecke.

Raim, Witkop

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