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Herthas Geschäftsführer Ingo Schiller und Manager Michael Preetz (vorne l-r) sitzen auf dem Podium und ebenso auf dem Podium stehen Herthas Vizepräsident Thorsten Manske und Herthas Präsident Werner Gegenbauer (l-r) während der Mitgliederversammlung von Hertha BSC am 26.05.2015 in Berlin.

© picture alliance / dpa

Update

Unser Blog zum Bundesliga-Wochenende: Hertha BSC erwartet eine ruhige Mitgliederversammlung

Hamburg sagt "Nein!" zu Olympia, aber es gibt noch gute Sport-Nachrichten aus der Bundesliga: vom HSV, vom Rekordjäger Lewandowski, von Dortmunds Torjäger Aubameyang und von Hertha BSC. Nur Mats Hummels motzt.

Hamburg hat sich entschieden und sagt "Nein!" zu Olympia. Das ist eine schlechte Nachricht für den Sport, aus dem es aber noch gute Nachrichten gibt, aus der Bundesliga, auch aus Hamburg: Fast-Absteiger HSV ist nach dem 3:1 im Nordderby Tabellenfünfter und sagt offenbar "Ja!" zu Europa. Bayern München hat schon 40 Punkte, sagt wohl bald "Ja!" zur Herbstmeisterschaft und zu einer Umverteilung des Fernsehgeldes. Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang hat nach dem 4:1 gegen Stuttgart schon 17 Treffer erzielt und würde gerne "Ja!" zu Gerd Müllers Torrekord sagen. Und trotz der 0:2-Niederlage in München sagen die Fans von Hertha BSC auf der Jahreshauptversammlung heute "Ja!" zum bisherigen Saisonverlauf. Diese und weitere Themen heute im Blog, der "Ja!" sagt zur Bundesliga!

Hertha vor ruhiger Mitgliederversammlung. Hertha BSC hat am Wochenende die erwartete Niederlage bei den Bayern kassiert, aber die positive Gesamtentwicklung des Klubs seit dem Sommer wird dadurch nicht nachhaltig getrübt. Auch einem harmonischen Verlauf der Mitgliederversammlung heute Abend dürfte sie vermutlich nicht im Wege stehen. Wahlen stehen nicht an, die Mannschaft steht gut da, und auch die Zahlen, die Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller den Mitgliedern vorstellen wird, bergen keine Brisanz. „Wir haben unser Ziel erreicht“, hat Schiller bei einem Pressegespräch am Mittag gesagt.

Schulden auf historischem Tiefstand. Die zinstragenden Verbindlichkeiten wurden, wie angekündigt, zum 30. Juni auf null zurückgeführt. Schuldenfrei sei Hertha damit nicht, sagte Schiller, so habe er sich auch nie geäußert. Die Verbindlichkeiten betrugen zum 30. Juni 15,9 Millionen Euro und befinden sich damit laut Herthas Geschäftsführer auf einem historischen Tiefstand. Hertha hatte zum Bilanzstichtag sogar 2,1 Millionen Euro Guthaben bei Banken. Der Umsatz lag in der vergangenen Saison bei 88,5 Millionen Euro, die Ausgaben betrugen 96,1 Millionen Euro, davon entfielen 36 Millionen auf den Profikader. Der Differenzbetrag zwischen Ertrag und Aufwand ergab sich laut Schiller aus den Abschreibungen auf die Spielerwerte. (Stefan Hermanns)

Bayern gewinnt 5:1, alle Tore für München schoss Robert Lewandowski innerhalb weniger Minuten, wie die Anzeigetafel dokumentiert.
Bayern gewinnt 5:1, alle Tore für München schoss Robert Lewandowski innerhalb weniger Minuten, wie die Anzeigetafel dokumentiert.

© dpa

Fünf Tore, vier Rekorde. Vor zwei Monaten hat Robert Lewandowski fünf Mal gegen den VfL Wolfsburg getroffen und damit gleich vier Rekorde aufgestellt. Am Montag bekam er dafür vom "Guinness Buch der Rekorde" Urkunden überreicht für die Kategorien: schnellster Hattrick, schnellster Viererpack, schnellster Fünferpack und schnellster Fünferpack eines Einwechselspielers in der Bundesliga.

Rekordverdächtig absurd. Der letzte Rekord wirkt etwas absurd und konstruiert, finden Sie? Hier eine kleine Auswahl aus Rekorden, die auf der Guinnessbuch-Webseite angepriesen werden: der Piercing-Weltrekord für die meisten Tunnel quer durchs Gesicht (elf). Die schnellsten 100 Meter in Skistiefeln (17,65 Sekunden) und Holz-Clogs (16,26), die übrigens ein Deutscher lief. Der längste Tunnel aus Menschen, unter dem je ein Hund auf einem Skateboard langgefahren ist (30 Personen). Hamburg ist auch dabei, mit den größten Olympia-Ringen, die Menschen je bildeten (6211), geholfen hat es wenig. Und ausgezeichnet wurde auch ein US-Amerikaner, der die weltgrößte Sammlung aus  2501 Batman-Souvenirs besitzt. Wir dachten bisher, die hätte Pierre-Emerick Aubameyang (siehe unten) zum Torjubel an der Seitenlinie bereit liegen.  

Mats Hummels motzt auch mit den BVB-Fans, hier in Krasnodar.
Mats Hummels motzt auch mit den BVB-Fans, hier in Krasnodar.

© dpa

Hummels gegen die Welt (und alle andere Medien). Haben Sie etwas vermisst in den vergangenen Wochen? Mats Hummels sprach sieben Wochen lang nicht mit den Medien, nun hat der Kapitän von Borussia Dortmund dem "Kicker" ein Interview gegeben. "Ich fühle mich definitiv falsch bewertet", beschwert Hummels sich darin über die Kritik an ihm. "Wenn es die Möglichkeit gibt, kräftig draufzuhauen, wird diese Möglichkeit in meinem Fall gern wahrgenommen.“ Eine eigene Verschwörungstheorie hat er dazu auch entwickelt: "Vielleicht ist es so, dass es bei den Bayern derzeit schwierig ist, etwas Negatives zu finden. Dann geht man auf die nächstgrößeren Mannschaften und Personen im Fußball. Zwangsläufig landet man dann beim Zweiten Borussia Dortmund und Leuten wie Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang und mir." Vor allem auf den Führenden der Torschützenliste Aubameyang wird ja medial kräftig draufgehauen, siehe unten, das untermauert Hummels These, dass die Kritik also keinesfalls etwas mit seinen Leistungen in dieser Saison zu tun haben kann.

Pierre-Emerick Aubameyang, hier ein Gelbhaubenkakadu, hat nach 14 Bundesliga-Spielen bereits 17 Tore erzielt. Zur Belohnung bekommt er ein Gürkchen.
Pierre-Emerick Aubameyang, hier ein Gelbhaubenkakadu, hat nach 14 Bundesliga-Spielen bereits 17 Tore erzielt. Zur Belohnung bekommt er ein Gürkchen.

© picture-alliance/ dpa

Aubameyang hat 17 Tore in 14 Spielen erzielt. Am Wochenende hat Aubameyang wieder nicht getroffen. Beim 1:1 des Regionalligisten FC Kray im Essener Derby bei Rot-Weiss blieb er erfolglos, aber Willy Aubameyang ist ja auch Innenverteidiger. Sein jüngerer Bruder Pierre-Emerick, der mit ihm zusammen wohnt und ihm am Freitag zusah, ist da deutlich erfolgreicher. Zwei Tore erzielte der Stürmer von Borussia Dortmund am Sonntag beim 4:1 gegen den VfB Stuttgart, in 14 Pflichtspielen hat der Mann mit der Kakadu-Frisur nun schon 17 Treffer erzielt. Wenigstens in der Torschützenliste der Bundesliga führt damit der FC Bayern nicht, Robert Lewandowski und Thomas Müller haben "nur" 14 respektive 13 Mal getroffen.

Gelbhaubenkakdus, hier Pierre-Emerick Aubameyang, sind ansprechende Vögel, die weltweit als Volierenvogel gehalten werden.
Gelbhaubenkakdus, hier Pierre-Emerick Aubameyang, sind ansprechende Vögel, die weltweit als Volierenvogel gehalten werden.

© REUTERS

So erfolgreich wie zuletzt Gerd Müller. So erfolgreich wie Aubameyang war kein Bundesliga-Stürmer mehr, seit ein gewisser Gerd Müller 1976/77 nach 14 Spielen schon 19 Tore erzielt hatte. Die angekündigte Marke von 20 Saisontoren könnte Aubameyang nun schon zur Winterpause erreichen. Hochgerechnet käme der Gabuner am Saisonende auf 41 Tore, womit er den Rekord ebenjenes Müllers überbieten würde. Kein Wunder, dass der FC Barcelona den 26-Jährigen, dessen Frisur die Zeitschrift "11 Freunde" schon mit einem geplatzten Autoreifen verglich, angeblich bereits beobachtet und dass dem BVB 60 Millionen Euro Ablöse in Aussicht gestellt sein sollen. Klingt, trotz laufenden Vertrages bis 2020, nach viel Arbeit für Willy Aubameyang, der auch der Berater seines jüngeren Bruders ist. Allerdings kann noch viel geschehen: Gerd Müller traf zwischen November 1976 und April 1977 nur noch einmal und erzielte am Ende wegen Verletzungsproblemen "nur" 28 Tore.

"Hallo ist da München? Habt ihr einen Trainer für uns?": Ein Werder-Fan beim Nordderby gegen den HSV
"Hallo ist da München? Habt ihr einen Trainer für uns?": Ein Werder-Fan beim Nordderby gegen den HSV

© dpa

Heißer Winter für Werder. In Bremen herrscht dagegen nach dem 0:6 gegen Wolfsburg und dem 1:3 im Nordderby Grabesstimmung. Doch selbst wenn der Tabellen-15. Werder am Sonntag beim 17. Stuttgart verliert, "wird es keine Trainerdiskussion geben", sagt Sportchef Thomas Eichin. Bis zur Winterpause hat Viktor Skripnik eine Jobgarantie. "Danach ziehen wir ein Fazit", kündigte Eichin an. Doch nach nur einem Jahr im Amt steht wieder ein Trainer in Bremen stark in der Kritik. Dass der Ukrainer die Taktik änderte und die Einstellung kritisierte, kam laut "Syker Kreiszeitung" nicht gut an bei der Mannschaft. Und dass Skripnik von Wintertransfers sprach, erbost Eichin, der sparen muss. „Wir haben keine Möglichkeiten“, sagte der Sportchef. Wenigstens kommt daher in Bremen niemand auf die Idee, sich als Olympiaausrichter zu bewerben.

Der HSV war ja auch für Olympia. Vorstands-Chef Dietmar Beiersdorf, Sportdirektor Bernhard Peters und Torjäger Pierre-Michel Lasogga hatten für ein "Ja" geworben, ein nicht angemeldetes "NOlympia"-Banner war aus dem Stadion entfernt worden. Auf Twitter zeigte sich der Verein enttäuscht:

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"Europapokal, Europapokal usw." Und auch wenn der Fischmarkt gerade wieder unter Wasser steht, könnte es in Hamburg nicht besser laufen, zumindest was den Bundesligafußball angeht: Der HSV steht sechs Monate nach dem Fast-Abstieg nun auf Platz sieben der Tabelle! Die Fans sangen nach dem 3:1 gegen Werder Bremen vom "Europapokal, Europapokal..." (der Rest des Liedes ist bekannt), "hey, hey, Derbysieger“, grölten die Profis und tanzten dazu in der Kabine. Trainer Bruno Labbadia hat es geschafft, den Hamburgern ohne teure Neuzugänge wieder Teamgeist, Bescheidenheit und Kombinationsfußball zu vermitteln. Eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrages scheint nur noch Formsache. "Ich bin froh, dass wir jetzt die 20-Punkte-Marke geknackt haben. Die Tabelle interessiert mich aber noch wenig", sagt Labbadia weiter bescheiden. Wohl nicht zu Unrecht, auch weil ein sechster Stammspieler auszufallen droht: Pierre-Michel Lasogga, bester HSV-Torschütze mit sechs Treffern bisher, hat sich die Schulter ausgekugelt und droht wochenlang auszufallen.

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Die Europapokalträume beerdigen muss der HSV aber deshalb noch nicht. Auch wenn die Hamburger einen Fanfriedhof haben.

Bestatter stellen einen HSV-Sarg auf dem Fanfriedhof des Hamburger SV auf dem Friedhof Altona in Hamburg auf.
Bestatter stellen einen HSV-Sarg auf dem Fanfriedhof des Hamburger SV auf dem Friedhof Altona in Hamburg auf.

© dpa

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