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Sport: Unter Belastung

In diesem Jahr schien es, als habe sich der Sport aufgeteilt in zwei Welten. Die eine ist die sommermärchenhafte des Fußballs, in dieser Welt gibt es große Gefühle, jeder rennt für den anderen, und alle Leistungen werden natürlich auf Wasserbasis erbracht.

In diesem Jahr schien es, als habe sich der Sport aufgeteilt in zwei Welten. Die eine ist die sommermärchenhafte des Fußballs, in dieser Welt gibt es große Gefühle, jeder rennt für den anderen, und alle Leistungen werden natürlich auf Wasserbasis erbracht. Die andere ist fast der ganze Rest des Sports, in ihr setzen sich Athleten Spritzen ins Bein, kleben sich Pflaster mit Anabolika auf und schieben sich reiskorngroße Pillen in die Geschlechtsteile, um bei der Dopingprobe nicht erwischt zu werden. Doch es könnte sein, dass diese Trennung etwas verfrüht war, denn auf einmal werden jetzt Fußballspieler aus Spanien des Dopings verdächtigt.

Auf einmal? Es kann keine Überraschung sein, dass sich auch Fußballspieler mit verbotenen Substanzen Beine machen, zumal solche Fälle schon aus den Achtzigerjahren dokumentiert sind. Warum sollten denn gerade Profis in der Sportart Manipulation ablehnen, in der es am meisten Geld zu verdienen gibt? Früher hieß es noch, Doping bringe im Fußball nichts, dazu sei die körperliche Beanspruchung viel zu komplex. Aber das ist längst widerlegt. Dopingsubstanzen wie Anabolika oder Insulin werden vor allem eingesetzt, damit sich die Athleten besser von ihren Strapazen erholen. In zunehmender Regelmäßigkeit beklagen sich Trainer und Spieler im Fußball schließlich darüber, dass die Belastungen immer höher werden, weil es immer mehr Spiele gibt: Ligaspiele, Pokalspiele, Länderspiele, Europapokalspiele. Doping ist die verbotene Lösung dieses Belastungsproblems.

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