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Sport: Unter Meistern

Rainer Schüttler schlägt in seinem ersten Spiel beim Tennis-Masters-Cup den Argentinier Guillermo Coria

Houston (Tsp). Es gibt in Houston nicht viele Trainingspartner für Rainer Schüttler. Normalerweise sucht sich der deutsche Tennisprofi seine Übungsgegner aus den zahlreichen Spielern aus, die bei einem Turnier mit ihm starten. Beim Masters Cup in Houston ist das jedoch anders. Dort gibt es neben Schüttler nur sieben weitere Teilnehmer und gegen drei von ihnen muss der beste deutsche Tennisprofi in der Vorrunde antreten. Sein Trainer Dirk Hordorff fällt wegen einer Verletzung ohnehin immer aus. Mit wem also konnte Schüttler üben? Er nahm seinen Fahrer. Dieser hatte ihm erzählt, dass er gelegentlich bei kleineren Turnieren spielt.

Vielleicht übt er nun öfters mit dem Fahrer. Das erste Spiel im Masters Cup gegen den Argentinier Guillermo Coria gewann Rainer Schüttler mit 6:3, 4:6. 6:2. Es war sein erster Auftritt bei einem MastersTurnier. Am Donnerstag tritt er nun in der Roten Gruppe gegen den Sieger aus dem Duell zwischen Andy Roddick aus den USA und gegen dem Spanier Carlos Moya an.

In Houston möchte Schüttler ein Jahr krönen, dass ihn bis auf die Nummer sechs der Weltrangliste brachte. Insgesamt 1,5 Millionen Dollar hat er in seiner erfolgreichstem Jahr als Tennisprofi bislang verdient. „Wenn mir jemand vor diesem Jahr gesagt hätte, dass ich beim Masters dabei bin, den hätte ich für verrückt erklärt“, sagte Schüttler. Doch nun ist es soweit, und deshalb möchte der 27-Jährige auch bei den besten acht Tennisspielern der Welt gut abschneiden. Das Halbfinale hat er sich vorgenommen, zumal ihm der Hartplatz im Freien entgegen kommt. Es ist sein liebster Untergrund.

Das bis gestern einzige Duell gegen Coria hatte der deutsche Tennisprofi allerdings verloren. „Guillermo Coria liegt mir am wenigsten“, sagte Schüttler, „er hat keine Schwäche.“ Beide spielen gerne von der Grundlinie aus, und so entbrannte ab ein Uhr Ortszeit bei 26 Grad im Schatten ein langwieriges Grundlinienduell.

Den besseren Start erwischte Rainer Schüttler. Der 27-Jährige gewann sein Aufschlagspiel, breakte sofort im nächsten Spiel den Argentinier, und ehe sich Coria versah, führte Schüttler bereits mit 3:0. Doch es ging nicht mehr so weiter. Sein 21-jähriger Gegner kam besser ins Spiel, und konnte ebenfalls einmal Schüttler den Aufschlag abnehmen. Coria machte ihm besonders mit seinen tückischen Vorhandstopps zu schaffen. Beim Stande von 4:3 nutzte Schüttler seinen zweiten Breakball jedoch zum 5:3 und brachte anschließend den ersten Satz mit seinem Aufschlag nach Hause.

Dann machte er genau den Fehler, vor dem ihn Dirk Hordorff gewarnt hatte. „Er muss ihn immer unter Druck setzen“, hat sein Trainer vor dem Match gesagt. Doch Schüttler gab die Initiative aus der Hand und ließ den jungen Argentinier, der auf Rang vier im Champions Race geführt wird, das Spiel bestimmen. 0:3 lag Schüttler nach einem Break zurück, das er in diesem Satz nicht mehr aufholen konnte.

Nach dem zweiten Satz musste sich Coria kurz wegen einer Fußverletzung behandeln lassen. Vielleicht lag es daran, dass Schüttler den entscheidenden dritten Satz mit einem Break beginnen konnte. Doch der Deutsche hat in dieser Saison bewiesen, dass er längere Matches durchstehen kann. Er gilt als einer der fittesten Spieler auf der Tour. In einem Satz, in dem ein Break das andere ablöste, führte Schüttler schließlich 5:2. In seinem anschließenden Aufschlagspiel lag er bereits mit 0:40 zurück. Doch schon seinen ersten Matchball donnerte er an die Grundlinie zum Sieg ins Feld. Und jubelte.

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