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Sport: Unverhofft kommt auch mal vor

Energie Cottbus trifft bei Bayer Leverkusen in der Nachspielzeit zum 1:1

Es war ja nett gemeint, aber die freundlichen Weihnachtsgrüße der Leverkusener Profis wollte in diesem Fall keiner der Adressaten mehr hören. Fluchtartig hatte der versammelte Bayer-Anhang nach dem dürren 1:1 gegen Energie Cottbus die eisige Arena verlassen – und so flimmerten die in vielen verschiedenen Sprachen vorgetragenen Festbotschaften von Simon Rolfes und Kollegen recht sinnentleert über die Anzeigetafel. Dabei waren nicht nur die Fans der Rheinländer grantig, auch Trainer Bruno Labbadia ärgerte sich schwarz über die weggeworfene Chance, die Winterpause fast Auge in Auge mit dem FC Bayern zu verbringen.

So bleibt es für Labbadias Elf wie gehabt bei drei Punkten Rückstand auf München – und in der Tabelle musste Bayer auch noch Hertha BSC und den Hamburger SV passieren lassen. „Wir waren die ganze Vorrunde über zwischen Platz eins und drei – und jetzt sind wir Fünfter, das ist tierisch ärgerlich“, fluchte Labbadia, der den Stil seiner Mannschaft vor allem nach dem hart erkämpften Führungstreffer durch Kapitän Rolfes eine Viertelstunde vor dem Ende nicht wiedererkannte. „Da haben wir Bälle einfach weg geschlagen, was nicht unsere Art ist. Wir haben richtig gebolzt“, sagte Labbadia und ärgerte sich dabei noch über den Treffer des Cottbusser Einwechselspielers Jiayi Shao, der den Lausitzern in der Nachspielzeit zu einem völlig unerwarteten Remis verholfen hatte. „Ein wichtiger Punkt für Weihnachten“, sagte Energie-Trainer Bojan Prasnikar und lächelte verschmitzt. Und ein Punkt, der dem Abstiegskandidaten gerade nach dem jüngsten Theater um die aufsässigen Profis Dimitar Rangelow und Stanislav Angelow gut zu Gesicht steht.

Unter der Hand ließ der Verein durchblicken, auch an einen Rauswurf der beiden Bulgaren gedacht zu haben, die erst die Weihnachtsfeier des Klubs vorzeitig verlassen und anschließend diverse Gazetten in der Heimat mit happigen Aussagen über ihren Arbeitgeber versorgt hatten. Vor diesem Hintergrund entschied sich Chefcoach Prasnikar für einen klassischen Kompromiss und verbannte die beiden Querulanten auf die Ersatzbank. Angelow durfte immerhin die letzten 25 Minuten mitmachen. Die beiden Treffer des Tages erlebte er also hautnah mit, und nachher berichtete Prasnikar von den klubinternen Überlegungen: „Wir haben uns am Donnerstag gesagt, dass wir dieses Spiel in Ruhe über die Bühne bringen wollen. Was mit den beiden jetzt weiter passiert, werden wir sehen.“

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