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Ein Punkt für jeden. Unions Kreilach (r.) einigt sich mit dem Cottbuser Banovic. Foto: dpa

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Sport: Unzufrieden auf Platz eins

Der 1.FC Union spielt in Cottbus 0:0 – und übernimmt die Tabellenführung.

Cottbus - Ihre Gesichter verrieten nichts über den Sprung in der Tabelle. Mürrisch trabten die Spieler des 1. FC Union in Richtung Kabine. Dass sie zumindest vorübergehend wieder die Spitzenposition in der Zweiten Liga erobert hatten, konnte die meisten Spieler nach dem 0:0 bei Energie Cottbus nicht fröhlicher stimmen. „Wir sind mit dem Unentschieden nicht zufrieden“, sagte Baris Özbek. „Gemessen an den Chancen müssen wir das Spiel eigentlich gewinnen.“ Sören Brandy ärgerte sich zwar, konnte die Meinung seines Mitspielers aber nicht vollständig teilen. „Cottbus hatte auch einige Chancen, das Unentschieden ist gerecht“, sagte Brandy und war damit näher am tatsächlichen Spielgeschehen vor 16 174 Zuschauern.

„Ich denke, es war ein gutes Spiel, nur die Tore haben gefehlt“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus. Bis es ein gutes Spiel wurde, dauerte es allerdings. Beide Teams kamen langsam in diese Begegnung, die einige Erwartungen geweckt hatte. Union stellte bis zu diesem Spieltag den besten Angriff der Zweiten Liga, Cottbus lag in Sachen geschossene Tore auf Platz zwei. Hauptverantwortlich dafür war in erster Linie Boubacar Sanogo, aber der Ivorer leidet unter den Folgen eines Zehenbruchs und wurde erst nach gut einer Stunde eingewechselt.

Bei Union begann Simon Terodde erneut für Adam Nemec im Angriffszentrum, dahinter agierten wie gewohnt Sören Brandy, Torsten Mattuschka und Benjamin Köhler. Köhler war es auch, der die erste Möglichkeit des Spiels besaß. Frei vor Robert Almer versuchte er, den Cottbuser Torwart lässig zu überlupfen, was gründlich misslang. „Den Ball muss ich rein machen, dann wäre es für uns auch leichter geworden“, sagte Köhler. Union blieb in der Folge die engagiertere Mannschaft. Eine Ballstafette landete über Torsten Mattuschka und Michael Parensen bei Simon Terodde. Doch Unions Angreifer verzog knapp. Mehr Möglichkeiten gab es im ersten Durchgang nicht. „Wir haben bis dahin nach vorn keine Lösungen gefunden“, sagte Cottbus-Trainer Rudi Bommer.

Nach dem Seitenwechsel musste Union in der Defensive einen deutlich höheren Aufwand betreiben. Cottbus spielte auf einmal druckvoller, auch wenn Union durch Terodde die erste Möglichkeit hatte. Den Berlinern gelang es nicht mehr richtig, ihr Spiel gegen das nun aggressivere Cottbusser Pressing wie bisher aufzuziehen. Dazu setzte die Einwechselung von Publikumsliebling Sanogo Kräfte bei Cottbus frei. Auf den Rängen wurde es jetzt lauter und auch auf dem Platz stieg die Intensität. Hitzig ging es zwischen den Teams aus Berlin und Brandenburg aber nie zu.

Kaum auf dem Feld, wäre Sanogo per Kopf beinahe die Führung gelungen. Anschließend musste Michael Parensen in höchster Not gegen den einschussbereiten Marco Stiepermann klären. Zu Beginn der spannenden Schlussphase übernahm Union wieder das Kommando. Benjamin Köhler kam nach einer Kopfballverlängerung von Damir Kreilach am zweiten Pfosten zum Abschluss, sein Schuss war aber zu unplatziert. Das Gleiche galt für Kopfbälle von Kreilach für Union und Ivica Banovic für Cottbus. Ein Schuss von Mattuschka sprang auf die Latte. Union war den drei Punkten am Ende näher, doch mit dem ersten Sieg in Cottbus seit 1992 sollte es wieder nichts werden. Sebastian Stier

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