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Sport: US Open: Schlagkräftige Allianz - Mit ihrem Trainer Boris Breskvar ist Anke Huber auf dem Weg nach oben

Auf Anke Huber ist bei den großen und wichtigen Tennisterminen endlich wieder Verlass: Seit die 24-jährige Karlsdorferin zum zweiten Male eine schlagkräftige Allianz mit ihrem Entdecker und Förderer Boris Breskvar eingegangen ist, hat sich die deutsche Nummer eins nicht nur zurück in die Top Ten der Damenhierarchie gespielt, sondern auch neue Klasse und Konstanz bei den alles überstrahlenden Grand-Slam-Wettbewerben gefunden. "Ich bin einfach gut drauf", sagte die DTB-Spitzenspielerin nach ihrem souveränen, erstaunlich glatten 6:2, 6:3-Erfolg über die Russin Elena Lichowtsewa, der ihr einen der begehrten Achtelfinal-Plätze bei den US Open sicherte.

Auf Anke Huber ist bei den großen und wichtigen Tennisterminen endlich wieder Verlass: Seit die 24-jährige Karlsdorferin zum zweiten Male eine schlagkräftige Allianz mit ihrem Entdecker und Förderer Boris Breskvar eingegangen ist, hat sich die deutsche Nummer eins nicht nur zurück in die Top Ten der Damenhierarchie gespielt, sondern auch neue Klasse und Konstanz bei den alles überstrahlenden Grand-Slam-Wettbewerben gefunden. "Ich bin einfach gut drauf", sagte die DTB-Spitzenspielerin nach ihrem souveränen, erstaunlich glatten 6:2, 6:3-Erfolg über die Russin Elena Lichowtsewa, der ihr einen der begehrten Achtelfinal-Plätze bei den US Open sicherte.

Selbst vor der French-Open-Königin Mary Pierce, gegen die sie die letzten fünf Duelle verloren hat, muss Huber in New York nicht bange sein. "Eine so große Chance wie jetzt habe ich mir schon lange nicht mehr ausgerechnet", erklärte die letzte deutsche Mohikanerin, die bei einem Triumph über Pierce dank günstiger Auslosung sogar verlockende Perspektiven bis ins Halbfinale hätte. Hubers bisher bestes Ergebnis, eine Viertelfinal-Teilnahme, liegt genau ein Jahr zurück.

Den frischen Schwung aus der wiederbelebten Zweierbeziehung mit Breskvar will die 24-jährige auch über dieses letzte Grand-Slam-Spektakel der 2000er Saison hinaus nutzen. "Wir machen weiter, erst mal bis Weihnachten. Dazu brauchen wir keinen Vertrag", sagte Huber, "ich bin froh, dass ich Boris wieder an meiner Seite habe." Mit Breskvar ist in jedem Fall wieder eine neue Arbeitsdiziplin und Gleichmäßigkeit in das vorher allzu unstete Wirken Hubers gekommen, die selbst von sich sagt: "Ich brauche jemanden, der mich in den Hintern tritt." Die Weltranglisten-Zehnte hat auch erkannt, "dass die Freiheiten, die ich mir in den letzten Jahren genommen habe, nur schädlich waren".

Während die Karlsdorferin in der sich zuspitzenden Turnierkonkurrenz mit der Größe ihrer Aufgaben wuchs, erlebte der wackere Rainer Schüttler wieder einmal in einem entscheidenden Moment seiner Karriere einen nervlichen Zusammenbruch: Gegen den koreanischen Qualifikanten Hyung-Taik Lee scheiterte der hoch favorisierte Nordhesse mit 2:6, 6:3, 4:6, 4:6. Schüttlers größtes Handicap war nicht eine schmerzvolle Blase zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Schlaghand, sondern seine labile Gemütsverfassung: Der schon oft unter Druck gestrauchelte Daviscup-Spieler verlor auch gegen Lee all seine guten Vorsätze und sein taktisches Konzept. Auch einen 4:1-Vorsprung im vierten Satz vermochte der flatterhafte Schüttler, der zwischen passablen und peinlichen Schlägen schwankte, nicht zu nutzen. Rasend schnell, wie zuvor auch schon bei sporadischen Daviscup-Auftritten, vollzog sich schließlich der Niedergang des Deutschen, der am Ende selbst über seine Hektik und Konfusion verärgert war: "Ich habe einfach nicht den richtigen Takt und das richtige Tempo gefunden." So blieb im Herrenklassement nur noch die Hoffnung auf weitere starke Auftritte von Nicolas Kiefer, der am späten Freitagabend den Schweden Jonas Björkmann sicher und selbstbewusst mit 6:1, 6:4, 6:3 bezwungen hatte und gestern auf Sjeng Schalken (Holland) traf. Das Spiel fand erst nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe statt.

Mit Jewgeni Kafelnikow schied nach Andre Agassi und Gustavo Kuerten bereits der dritte der fünf topgesetzten Hauptdarsteller aus: Der im US-Open-Verlauf nie überzeugende Russe hatte beim 4:6, 6:7, 1:6 gegen Dominik Hrbaty (Slowakei) in der dritten Runde keinerlei Moral und null Siegchance. Auch der hoch gehandelte Australier Mark Philippoussis enttäuschte seine Anhänger wieder einmal mit einer 4:6, 4:6, 4:6-Pleite gegen den smarten US-Amerikaner Jan-Michael Gambill. Grand Slam-Gigant Pete Sampras rückte mit einem 7:6 (7:5), 7:6 (7:3), 6:3 über den zähen Argentinier Agustin Calleri ins Achtelfinale vor.

Die einzige Überraschung im Damenwettbewerb war der 4:6, 6:7-Drittrundenausrutscher der Tennis-Beauty Anna Kurnikowa (Rußland) gegen die 18-jährige Belgierin Justine Henin. Dass das Match Kurnikowas im amerikanischen Fernsehen der gleichzeitigen laufenden Partie der Weltranglistenzweiten Lindsay Davenport (USA) gegen die Thailänderin Tanasugarn (6:2, 6:1) vorgezogen wurde, verärgerte Davenport: "Offenbar zählt nicht einmal in meinem Heimatland die Leistung."

Jörg Allmeroth

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