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Schwerer Kampf: Die Kolumbianerinnen hatten es nicht leicht im Spiel gegen die USA. Am Ende unterlagen sie 3:0.

© dpa

USA siegt 3:0 gegen Kolumbien: Amerikanische Frauen sind den "Cafeteras" weit überlegen

Die Kolumbianerinnen waren dem amerikanischen Sturmlauf machtlos ausgeliefert und kamen nur selten über die Mittellinie.

Kolumbiens Nationalspielerinnen werden daheim Cafeteras genannt, nach der gleichnamigen Kaffeeanbauregion in den  Anden. Cafeteras kann man aber auch mit Kaffeekannen übersetzen, und das spiegelte ganz gut das zweite Vorrundenspiel des WM-Neulings. Der Mitfavorit USA spielte die Kolumbianerinnen nach allen Regeln der Fußballkunst schwindlig. Beinahe so, als stünden da keine echten Gegnerinnen, sondern nur Kaffeekannen auf dem Platz. „Meine Spielerinnen sind um ihr Leben gerannt, aber es hat leider nicht gereicht“, sagte Trainer Ricardo Rozo. Die Niederlage fiel am Ende mit 0:3 (0:1) eher zu knapp aus, was der amerikanischen Generosität beim Auslassen bester Torchancen zuzuschreiben war.

25 475 mehrheitlich den Amerikanerinnen zugeneigte Zuschauer feierten in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena den Einzug der USA ins Viertelfinale. So gut wie am Samstag in Sinsheim war die Stimmung abseits der deutschen Spiele noch nie. „Es waren heute viele amerikanische Soldaten im Stadion, ihnen widmen wir diesen Sieg“, sagte die Mittelfeldspielerin Carli Lloyd.

Die Amerikanerinnen hätten schon nach zehn Minuten 3:0 führen können. Amy Rodriguez, die Kalifornierin mit dem südamerikanischen Namen, versuchte es erst mit einem Heber von halblinks, aber Torfrau Sandra Sepulveda hatte aufgepasst. Danach schoss erst Abby Wambach die arme Sepulveda an, den Abpraller jagte Rodriguez über den Fangzaun hinter dem Tor. Wambachs Schuss war so heftig, dass der Torhüterin minutenlang die Hand gekühlt werden musste. Gleich darauf tauchte wieder Amy Rodriguez allein vor ihr auf und wählte diesmal die Variante links daneben.

Bei so vielen leicht vergebenen Chancen wählte Heather O’Reilly in der 13. Minute die schwierige Variante. Nachdem wieder mal eine Kolumbianerin den Ball verschludert hatte, dieses Mal Liana Salazar, verzichtete die Mittelfeldspielerin vom Sky Blue Football Club aus New Jersey auf eine weitere Annäherung in Richtung Tor und drosch den Ball vom rechten Strafraumeck ins  linke obere Tordreieck.

In diesem Stakkato ging es weiter. Im nächsten Anlauf versuchte es die Torschützin vergeblich mit einem Schlenzer auf die sanfte Art, danach  setzte Abby Wambach erst einen Kopfball neben und kurz darauf noch einen über das Tor. Die Kolumbianerinnen waren dem amerikanischen Sturmlauf machtlos ausgeliefert und kamen nur selten über die Mittellinie. Ihr Traum von der Überraschung fand kurz nach der Pause ein Ende. Die gerade eingewechselte Megan Rapinoe schoss ähnlich hart wie zuvor Heather O’Reilly, und abermals landete der Ball links oben im Tor.

Das dritte Tor ging auf die Rechnung von Sandra Sepulveda, sie ließ einen harmlosen Schuss von Carli Lloyd durch die Hände gleiten. Megan Rapinoe traf noch einmal die Latte und Abby Wambach den Pfosten, dazu vergab sie zwei weitere Großchancen.  Die Torjägerin ertrug es mit einem Lächeln, es sollte wohl signalisieren: Die Tore hebe ich mir für die wichtigen Spiele auf. Zum Beispiel für ein mögliches Halbfinale gegen Deutschland. „Sie wird ihre Tore in diesem Turnier noch machen“, versprach Trainerin Pia Sundhage.

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