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Herthas Valentin Stocker bejubelt seinen Treffer zum 1:1 gegen Hannover 96.

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Update

1:1 bei Hannover 96: Valentin Stocker trifft - Hertha BSC erkämpft sich einen Punkt

Hertha BSC hat im Freitagabendspiel der Fußball-Bundesliga ein 1:1 (0:0) bei Hannover 96 erkämpft. Die Berliner blieben damit im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen und haben mit dem Abstiegskampf wohl nichts mehr zu tun.

Plötzlich war es furchtbar still, vom Gästeblock mal abgesehen. Dabei war die Erleichterung so spürbar gewesen in diesen acht Minuten zwischen 22.03 Uhr und 22.11 Uhr. Im Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga bahnte sich zu diesem Zeitpunkt das Ende zweier Serien an. Nach dem Führungstreffer durch Christian Schulz war der erste Sieg für Hannover 96 seit elf Begegnungen ebenso greifbar wie die erste Niederlage für Hertha BSC, das zuletzt fünf Mal ungeschlagen geblieben war. Dann machte den Niedersachsen der auffälligste Berliner einen Strich durch die Rechnung. Valentin Stocker traf sieben Minuten vor dem Ende mit einer Volleyannahme zum 1:1-Endstand. Der half den Berlinern allerdings wesentlich mehr als Hannover. Wer nach Paderborn schon zum vorzeitigen Klassenverbleib gratuliert hatte, darf das jetzt erst Recht tun.

Abgesehen von einer Ausnahme begannen die Berliner mit der identischen Aufstellung, die am Sonntag den SC Paderborn (2:0) besiegt hatte: Für Marvin Plattenhardt, unter der Woche wegen muskulärer Probleme vom Training befreit, durfte sich Nico Schulz als linker Außenverteidiger versuchen. Hannovers Trainer Tayfun Korkut beließ es ebenfalls bei einer Änderung im Vergleich zur Vorwoche: Für Edgar Pryb schickte er Miiko Albornoz aufs Feld.

Gegen stürmische Niedersachsen befolgten die Berliner zunächst jene taktischen Vorgaben, die ihnen in den letzten fünf ungeschlagenen Bundesliga-Spielen elf Punkte bei gerade einmal zwei Gegentoren eingebracht hatten: sie agierten zurückhaltend, waren auf Sicherheit bedacht und ließen den Gegner gewähren, zumindest bis zur Strafraumgrenze. Richtig gefährlich vor das Tor kamen die Bälle daher meist nur bei ruhenden Bällen. Hannovers Leid geplagtes Publikum, das weiter auf den ersten Sieg seines Teams in der Rückrunde wartet, beklatschte in der Anfangsphase jede Standard-Situation.

Mit zunehmender Spieldauer kippte die anfangs euphorische Stimmung im Stadion

Der beträchtliche blau-weiße Block in der Arena, der die knapp 300 Kilometer beziehungsweise zweistündige Schnellzugfahrt Richtung Westen angetreten hatte, jubelte nach einer Viertelstunde erstmalig und gleichermaßen verfrüht: Dem Treffer von John Anthony Brooks versagte Schiedsrichter Marco Fritz korrekterweise die Gültigkeit. Vor Brooks' Abstauber zum vermeintlichen 1:0 hatte Sebastian Langkamp bei einem Kopfballversuch im Abseits gestanden.

Zehn Minuten später verhinderte Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler mit einer starken Parade gegen Salomon Kalou eine frühe Führung der Gäste.

Die vergab kurz darauf auch Valentin Stocker, der sich aus aussichtsreicher Position nicht zwischen Torschuss und Hereingabe entscheiden konnte und eine entsprechend seltsame Mischung zu Stande brachte, die irgendwo im Niemandsland landete. Der Schweizer Nationalspieler besaß auch die beste Gelegenheit vor dem Seitenwechsel: Nach feiner Vorarbeit von Skjelbred kam Stocker im Duell mit Christian Schulz im Strafraum zu Fall, der mögliche Elfmeterpfiff blieb allerdings aus – eine knifflige Szene.

Stindls Distanzschuss aus 20 Metern landete am Pfosten

Und 96? Mit zunehmender Spieldauer kippte die anfangs euphorische Stimmung im Stadion, weil die 22 Herren unten auf dem Rasen genau das Spiel ablieferten, das die Ansetzung vermuten ließ; Der Elfte aus Berlin, der mit Blick auf die Tabelle nicht mehr viel verlieren und noch weniger gewinnen kann, riskierte verständlicherweise nicht viel gegen den 15. aus Hannover, der gern mehr gewollt hätte, andererseits aber auch jedes Risiko in der Vorwärtsbewegung scheute.

Die größte Annäherung ans Berliner Tor erreichte noch Lars Stindl, dessen Distanzschuss aus 20 Metern am Pfosten landete. Alsbald entlud sich Frust dann auch auf Schiedsrichter Fritz, der eine intensive Begegnung eine Stunde lang ordentlich geleitet hatte. Dann unterband der Unparteiische allerdings einen aussichtsreichen Hannoveraner Konter, weil Salomon Kalou liegen geblieben war. Unter dem anschließenden Pfeifkonzert ging sogar das Feuerwerk unter, das zeitgleich in unmittelbarer Stadionnähe gezündet worden war.

Das Feuerwerk sollte der Startschuss sein für eine kuriose Schlussphase, in der mehr passierte als in den 75 Minuten zuvor. Dank Christian Schulz und Valentin Stocker.

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