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Sport: Verhalten feiern

Wie Hertha mit dem sechsten Platz und der Niederlage in Nürnberg umgeht

Berlin - So richtig wussten die Spieler von Hertha BSC nicht, wie sie mit der Euphorie ihrer Fans umgehen sollten. Die Anhänger des Fußball-Bundesligisten feierten ihre Mannschaft nach der Niederlage beim 1. FC Nürnberg lautstark mit Sprechchören. Malik Fathi und Sofian Chahed gingen zuerst ein Stück Richtung Kabine, schließlich änderten sie ihre Laufrichtung doch um 180 Grad und schlenderten in die Kurve. Sie wollten sich nicht unbedingt feiern lassen für dieses 1:2 am letzten Spieltag der Saison.

Trotz der Niederlage erreichten die Berliner am Sonnabend den Einzug in den UI-Cup, weil Dortmund in München nicht gewann. „Es ist ärgerlich, dass wir es nicht aus eigener Kraft geschafft haben“, sagte Dieter Hoeneß. Der Manager zog ein Fazit der gesamten Saison: „Wir wollten Fünfter werden, das haben wir nicht geschafft.“ In Anbetracht der sportlichen Krise, in der Hertha vom Dezember 2005 bis zum März dieses Jahres gesteckt hatte, ist der Manager jedoch nicht unzufrieden. Am Ende sei der Blick auf die Tabelle entscheidend und die Tatsache, dass Hertha es noch in den Uefa-Cup schaffen kann, sagte Hoeneß.

Auch im Ligapokal wird Hertha antreten. „Dort können wir in drei Spielen mehr Geld verdienen als im gesamten Uefa-Cup dieser Saison“, sagte Hoeneß. Für Hertha beginnt der Ligapokal am 29. Juli in Düsseldorf. Jede Mannschaft erhält 250 000 Euro Antrittsgeld.

Hertha kann die Viertelmillion gut gebrauchen. Der Klub benötigt mindestens einen neuen Innenverteidiger. Alexander Madlung wird die Berliner aller Wahrscheinlichkeit nach verlassen. Wie gestern aus gut informierten Kreisen zu hören war, plant der VfL Wolfsburg bereits mit dem 23-Jährigen für die kommende Saison. Madlung besitzt bei Hertha noch einen Vertrag bis 2007, die Berliner würden also eine Ablösesumme für ihn kassieren. Nachdem Madlung in dieser Saison drei Platzverweise innerhalb von nur drei Wochen kassiert hatte, wurde er im März von Trainer Falko Götz kurzzeitig in die zweite Mannschaft abgeschoben.

Dagegen könnte Josip Simunic auch in der nächsten Saison in Berlin spielen. „Die Verhandlungen sind auf einem guten Weg“, sagt sein Berater Dusan Bukovac. „Es sieht danach aus, dass Simunic bei Hertha bleibt.“ Manager Dieter Hoeneß hatte bereits am Samstag erzählt, dass Simunic signalisiert habe, womöglich doch in Berlin bleiben zu wollen. Ein von Hertha gestelltes Ultimatum hatte der Kroate Anfang Mai noch verstreichen lassen.

Eine halbe Stunde nach dem Ende des Spiels gegen Nürnberg wollte sich kein Hertha-Spieler noch richtig ärgern, auch Fathi nicht: „Wenn wir es in den Uefa-Cup schaffen, dann haben wir unser Ziel noch erreicht.“

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