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Sport: Verkrampft, verbissen, verloren: Union kann sich im Abstiegskampf nicht entscheidend absetzen

Berlin - Es ist noch nicht lange her, da stellte Uwe Neuhaus eine Rechnung auf. Der Trainer des 1.

Berlin - Es ist noch nicht lange her, da stellte Uwe Neuhaus eine Rechnung auf. Der Trainer des 1. FC Union sprach über die kommenden Gegner im Stadion An der Alten Försterei und weil es sich dabei unter anderem um Paderborn, Osnabrück, Bielefeld und Ingolstadt handelte, sagte Neuhaus: „Das könnten zwölf immens wichtige Punkte sein, die die Basis für unser Saisonziel Klassenerhalt darstellen könnten.“ Diese vier Mannschaften würden zu den Hauptkonkurrenten der Berliner um den Verbleib in Liga zwei zählen. 1860 München erwähnte Neuhaus nicht, aber insgeheim reihte er die Bayern wohl auch in die Liste der machbaren Gegner ein. Nun stehen die Spiele gegen Bielefeld und Ingolstadt noch aus, doch schon jetzt wird Neuhaus' Rechnung nicht mehr aufgehen. Gegen Paderborn gab es genauso wenig den erhofften Sieg wie gegen Osnabrück. Und auch am Freitag jubelte nur der Gegner.

Union hat es durch die 0:1-Niederlage nicht zum ersten Mal in dieser Saison versäumt, sich entscheidend im Abstiegskampf abzusetzen. Mit einem Sieg hätten die Berliner zumindest für eine Nacht lang auf einem einstelligen Tabellenplatz gestanden. Und viel wichtiger: Man hätte mit den Münchnern ein weiteres Team in den Abstiegskampf hineinziehen können. „Das war natürlich unser Ziel. Vielleicht wollten die Spieler dadurch zu viel und sind verkrampft“, sagte Neuhaus. Wenn es denn eine Blockade gab, so wurde diese in der zweiten Halbzeit sichtbar. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger gelang Union.

Nach starkem Beginn mit vielen Chancen verloren die Berliner zuerst den Faden und durch den Treffer von Kevin Volland zwei Minuten vor Schluss das Spiel. „Da muss ich mir auch eine Teilschuld geben“, sagte Neuhaus. „Ein Punkt wäre nicht das Verkehrteste gewesen, doch wir haben auch zum Schluss noch auf Sieg gespielt. Vielleicht hätte ein weiterer Defensivspieler mehr Stabilität gebracht.“ In Halil Savran und Karim Benyamina hatte Neuhaus aber zwei Stürmer für die letzten Minuten eingewechselt. Der Coach wirkte zerknirscht, die späte Niederlage stieß ihm bitter auf.

Dass sich die Berliner nicht in akuter Abstiegsgefahr befinden, haben sie ihren überraschenden Siegen bei Hertha BSC und dem MSV Duisburg zu verdanken. Beides Aufstiegskandidaten, gegen die Punkte nicht unbedingt eingeplant waren. Gegen die unmittelbare Konkurrenz im Abstiegskampf tut sich Union dagegen vor den eigenen Fans schwer. „Auswärts bekommen wir mehr Räume, bei uns im Stadion machen es die Gegner dagegen sehr eng“, sagt Neuhaus. Damit kam Union bisher nicht zurecht.

Auch, weil die Berliner nicht immer über die spielerischen Mittel verfügen, um eine dicht gestaffelte Abwehr auszuhebeln. Dazu kommt der katastrophale Zustand des Rasens in der Alten Försterei – der Winter hat den Platz in eine sandige Buckelpiste verwandelt. „Vieles auf so einem Untergrund ist Zufall“, sagt Uwe Neuhaus. Hoffnung, dass sich der Zustand bis zum nächsten Heimspiel in zwei Wochen gegen Augsburg ändert, hat er kaum. Zum Glück für die Köpenicker geht es für das nächste Spiel am kommenden Sonntag nach Aue.

Auswärts fühlte sich der 1. FC Union zuletzt viel wohler.

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