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Durch die Verletzungsmisere der Füchse noch stärker gefordert: Routinier Iker Romero.

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Verletztenmisere bei den Füchsen: Zeit für den Rentner

Trotz Personalnot verzichten die Füchse auf Zugänge. Der Klub will dem eigenen Nachwuchs eine Chance geben, betont Manager Hanning. Derweil ist heute im EHF-Pokal bei MSK Hlohovec ein Routiner gefordert.

Berlin - Fabian Ehinger sprintete am Mittwoch auf das Spielfeld, als könnte er sich einen Geschwindigkeitsbonus verdienen. Nach längerer Behandlungspause führte der Physiotherapeut der Füchse Berlin schließlich den Mann vom Feld, der selbst nur auf Grund von Verletzungen in den Kader gerückt war. Als Paul Drux auf einem Bein springend die Wechselbank des Handball-Bundesligisten passierte, genügte ein Blick in die sorgenvollen Gesichter der Verantwortlichen, um die Situation einzuschätzen.

Drux’ Ausfall ist der negative Höhepunkt einer Verletztenmisere, die den Bundesligisten zum ungünstigsten Zeitpunkt ereilt hat. Pünktlich zum Beginn der englischen Wochen mit Pflichtspielen in Meisterschaft, DHB- und EHF-Pokal gehen den Berlinern die Rückraumspieler aus. Vor Paul Drux, dem größten Talent des deutschen Handballs, hatte bereits Pavel Horak das Spiel gegen den SC Magdeburg (27:24) nach einer unvorteilhaften Seitwärtsbewegung frühzeitig abbrechen müssen. Sowohl Horak (Einriss der Plantarfaszie) als auch Drux (Außenbandriss) werden bei den Füchsen nun für mindestens vier Wochen ausfallen. „Wenn Spieler solcher Qualität fehlen, wird es bei jedem Klub eng“, sagt Manager Bob Hanning.

Erschwerend kommt der Ausfall von Spielmacher Bartlomiej Jaszka hinzu, der seit seiner Rückkehr von der Europameisterschaft zum wiederholten Mal über Rückenprobleme klagt. Sein Einsatz im zweiten Gruppenspiel der Berliner im EHF-Pokal an diesem Sonnabend beim slowakischen Klub MSK Hlohovec (18 Uhr) ist sehr fraglich. In weiser Voraussicht hat der Verein vor der Saison immerhin Nachwuchsakteure wie Jaron Siewert und Oliver Milde, der zuletzt an Zweitligist Rostock ausgeliehen war, auf die Liste einsatzberechtigter Spieler für den Europapokal gesetzt.

Da steht zwar auch Sven-Sören Christophersen drauf, allerdings nur als Platzhalter. Seit mehr als einem Jahr schleppt der Rückraumspieler eine Knieverletzung mit sich herum und wird derzeit geschont. Weil der Nationalspieler aber ebenso wie Drux und Horak auf der strategisch wichtigen Position im linken Rückraum spielt, hatte Hanning bereits nach Ersatz Ausschau gehalten – wohl vergebens. „In dieser Situation bekommt bei uns natürlich immer der eigene Nachwuchs den Vorzug vor einem mittelmäßigen Spieler aus dem Ausland“, wurde Hanning am Freitagnachmittag in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Und neben Siewert und Milde gibt es dann ja auch noch Kapitän Iker Romero, der sowohl als Spielmacher als auch im linken Rückraum eingesetzt werden kann, zumindest phasenweise. „Irgendwie schade, dass Iker keine 25 mehr ist“, sagt Hanning. Der Spanier ist schon 33 Jahre alt und damit in absehbarer Zeit Handballrentner. Christoph Dach

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