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Sport: Versöhner gesucht

Am Montagabend ging es lustig zu beim Bayerischen Rundfunk. Launig feierte der Sender Franz Beckenbauers 65.

Am Montagabend ging es lustig zu beim Bayerischen Rundfunk. Launig feierte der Sender Franz Beckenbauers 65. Geburtstag, und weil es gerade so lustig war, hat einer den Jubilar gefragt: Bei der Olympiabewerbung München 2018 ist gerade mal wieder der Chefposten frei, wär’ das nichts für Dich? Nein, antwortete Franz Beckenbauer, er habe dafür keine Zeit mehr, das müssten jetzt andere, nämlich die Olympia-Leute machen. Dann lachte er, doch das Thema ist eigentlich ein tieftrauriges.

Die Münchner Olympiabewerbung braucht nach Willy Bogners Rücktritt so schnell wie möglich einen tatkräftigen Chef mit Renommee und Einfluss. Einen, der nach innen ausgleichend wirken kann und politische Verbindungen hat, um das imageschädigende Hickhack in Garmisch-Partenkirchen zu befrieden. Katarina Witt kann das nicht leisten, sie ist das Gesicht der Bewerbung nach außen, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Bernhard Schwank, der einzig verbliebene Chef, kann das auch nicht, dem ehemaligen Leistungssportdirektor und Chef de Mission des Deutschen Olympischen Sportbundes fehlen die politischen Verbindungen. Er arbeitet zwar akribisch, wirkt nach außen aber zuweilen spröde. Wer also kann den großen Versöhner spielen, der auch im Internationalen Olympischen Komitee positiv registriert werden würde? Edmund Stoiber wäre gar nicht schlecht, Franz Beckenbauer wäre natürlich besser.

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