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Sport: Versuch einer Ehrenrettung

José Mourinho macht es einem nicht einfach, ihn gern zu haben. Der Trainer des FC Chelsea redet gern und viel und das nicht immer zu seinem Vorteil.

José Mourinho macht es einem nicht einfach, ihn gern zu haben. Der Trainer des FC Chelsea redet gern und viel und das nicht immer zu seinem Vorteil. Rund um den K. o. seiner Mannschaft in der Champions League hat er mal wieder reichlich Blödsinn verzapft. Natürlich war Chelsea im Halbfinale nicht die bessere Mannschaft, und natürlich ist der FC Liverpool kein kleiner Klub. Mourinho hat sich daneben benommen. Aber ist er deswegen ein schlechter Trainer?

Wer das behauptet, sollte sich die Entwicklung der Spieler anschauen, die unter ihm gearbeitet haben. In Porto hat er aus dem zuvor unbekannten Deco einen Weltstar gemacht. Frank Lampard stagnierte über Jahre auf gutem Niveau und reifte erst unter Mourinho zur Weltklasse. Und wer war Didier Drogba vor seinem Wechsel nach London?

Mourinho hat den Erfolg dort garantiert, wo er planbar war: In einer 38 Spieltage langen Ligasaison setzt sich am Ende immer das beste Team durch. Ein K.-o.-Wettbewerb ist ein Alptraum für Strategen, denn hier entscheidet die Tagesform. Aber war Mourinho nicht auch in der Champions League erfolgreich? Er hat Chelsea zweimal ins Halbfinale geführt. Der Wind drehte sich, als sein Pate Roman Abramowitsch nicht mehr nur das Geld geben wollte, sondern auch über dessen Verwendung zu bestimmen gedachte. Am deutlichsten trat das bei der Verpflichtung von Andrej Schwetschenko zutage. Diese Mannschaft ist nicht die von Mourinho, sondern die von Abramowitsch. Daran ist Chelsea in dieser Saison gescheitert. Nicht an seinem vorlauten Trainer.

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